Der weltweite Wasserbedarf wird bis 2030 nach Schätzungen der Vereinten Nationen um 40 Prozent steigen. Zeitgleich werde der Energiebedarf der Welt um die Hälfte und der Nahrungsmittelbedarf um rund ein Drittel ansteigen, heisst es in einem Bericht der Vereinten Nationen anlässlich des Weltwassertags am Samstag.

Derzeit haben demnach weltweit fast 770 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. 1,3 Milliarden Menschen sind nicht an ein Stromversorgungsnetz angeschlossen.

"Die Orte, an denen Menschen keinen ausreichenden Zugang zu Wasser haben, stimmen grösstenteils mit denen überein, an denen sie keinen Strom haben", hiess es in dem "World Water Development Report 2014", der bislang alle drei Jahre erschien, seit diesem Mal jedoch jährlich.

"Der Zugang zur Wasser- und Energieversorgung ist ein Schlüsselelement für die Entwicklung eines jeden Menschen und einer jeden Gesellschaft", sagte der leitende Autor des Berichts, Richard Connor, bei einer Pressekonferenz in Paris.

Energieproduktion verbraucht viel Wasser

Die weltweite Wasserversorgung wird nach Einschätzung der Autoren auch vom steigenden Energiebedarf in vielen Ländern bedroht. Schon jetzt sei die Energieproduktion für 15 Prozent des weltweiten Wasserverbrauchs verantwortlich, 2035 werde diese Zahl sogar bei 20 Prozent liegen.

Bei rund 90 Prozent der globalen Energieproduktion werde sehr viel Wasser gebraucht, zum Beispiel bei der Herstellung von Biotreibstoffen. Bei anderer Energiegewinnung werde ein grosser Teil nicht nur zur Kühlung genutzt und dann wiederverwertet, sondern verbraucht. Der weltweite Energiebedarf werde bis 2035 um 70 Prozent steigen - rund die Hälfte davon vereinen China und Indien auf sich.

Aufgrund der starken Verflechtungen zwischen den beiden Sektoren müssten die Verantwortlichen der weltweiten Wasser- und Energieversorger deutlich enger zusammenarbeiten, forderten die Herausgeber des Berichts.

"Es wird keine nachhaltige Entwicklung geben ohne bessere Zugänge zu Wasser und Energie für alle", sagte die Generaldirektorin der UNO-Organisation für Erziehung, Wissenschaft und Kultur, UNESCO, Irina Bokova, laut Mitteilung.

sda