Das Netzwerk stellt sich in einer Mitteilung vor als eine Gruppe von Bürger(innen), Bauern und Bäuerinnen und Lebensmittelhändler(innen), die auf verschiedenen Märkten in der West- und Deutschschweiz tätig seien. «Wir fordern, dass die Direktvermarktung via die Lebensmittelmärkte wieder aufgenommen wird», teilen sie am Freitagabend mit.

«Ungleichbehandlung mit Grossverteilern»

«Die Diskriminierung und Ungleichbehandlung mit den Grossverteilern» habe mit der vom Bund verordneten Schliessung der Märkte am 17. März 2020 begonnen. Bereits am 21. März 2020 habe der Bundesrat auf der Homepage des BAG drei erläuternde Berichte zur Verordnung 2 Covid-19 veröffentlicht, in denen klar definiert ist, dass Lebensmittelstände auf dem Markt als Lebensmittelgeschäfte gelten und somit vom Verkaufsverbot ausgenommen sind, solange die Vorschriften von Social Distancing eingehalten werden.

«Sie dürfen daher gleichberechtigt wie alle Lebensmittelgeschäfte und Supermärkte geöffnet bleiben», hält das Netzwerk fest. Der dritte dieser Berichte untermauere diese Richtlinie des Bundesrates weiter, indem er den Unterschied zwischen (regulären) Marktständen für Lebensmittel, die nicht mit Lebensmittelmärkten (z.B. Messen für lokale Produkte) zu verwechseln sind, präzisiert. Gemäss dem Epidemiengesetz (Art. 75) müssten die Kantone die Weisungen des Bundesrates unter Androhung von Sanktionen (Art. 83) umsetzen.

Bauernmarkt darf wieder öffnen

Auf der Grundlage dieser Informationen wurden gleich nach der Veröffentlichung des ersten Berichts vom 21. März 2020 verschiedene Kontakte mit dem Gemeinderat von La Chaux-de-Fonds aufgenommen. Letztere erörterte an der Sitzung vom 2. April 2020 die Lösungen, die zur Wiedereinführung der Lebensmittelstände auf dem Markt eingeführt werden sollen. «Demnach können die Märkte in La Chaux-de-Fonds ab dem 8. April 2020 wieder geöffnet werden, verteilt auf verschiedene Strassen und auf insgesamt 10 Stände beschränkt», schreibt das Netzwerk weiter.

 

Das Netzwerk

Das Netzwerk für die Wiedereröffnung der Märkte wird unterstützt durch: Uniterre, Slow Food und Semaine du Goût, Grassrooted, Mouvement pour une agriculture paysanne et citoyenne (MAPC), Agriculture du futur (Romandie), Les Artisans de la Transition, Chrétiens au travail

 

Verbündete gesucht

Das Netzwerk ermuntert Bauern und zivilgesellschaftlichen Organisationen sowie Einzelhändler(innen) sich ihm anzuschliessen und die Kantone aufzufordern, die Weisungen des Bundesrates rasch umzusetzen, damit Bauern und Bäuerinnen die Bevölkerung mit «gesunden, regionalen Produkten versorgen können».