Das Alpleben ist Natur pur, ruhige Umgebung, keine Störfaktoren wie Verkehrslärm oder klingelnde Telefone, Arbeiten im Rhythmus des Tages – den Alltag in den Bergen stellt man sich gerne als Rückzug vom Alltagsstress vor. Allerdings beginnt auf der Alp ein anderer Alltag, der nicht weniger anstrengend ist, als die Arbeit im Tal es sein kann – das erfährt Mona Vetsch, als sie im Rahmen der SRF-Sendung «Mona mittendrin» eine Alp mit über 300 Ziegen besucht.

Den Sommer intensiv erleben

Laut dem Sendungshinweis von SRF haben die zwei Hirtinnen Tabea und Felicitas ebenso wie Sennin Sara ausserhalb des Alpsommers beruflich nicht mit der Landwirtschaft zu tun. Sie arbeiten als Projektleiterin, Körpertherapeutin oder Produktedesignerin. Alle waren schon mehrmals auf der Alp, wo sie «die Intensität des Lebens in jedem Moment» spüren können. 

Unterstützt von Zusennin Paula verarbeiten sie die Milch der ihnen anvertrauten Ziegen zu Geisskäse. 

 

Acht Stunden auf Tour

Vetsch taucht in den Arbeitsalltag der vier Frauen ein: 14 Stunden pro Tag, an sieben Tagen pro Woche, für die Hirtinnen und die Sennin während vier Monaten. Sie tragen viel Verantwortung und die grosse Ziegenernte braucht viel Aufmerksamkeit.

Die Fernsehfrau begleitet sie auf einer achtstündigen Tour in die Felswände der Bündner Alpen. Die Aufgabe: Alle Ziegen heil zurück auf zur Alp Puzzetta zu bringen. Am Ende fehlt ein Tier – und es kommt zur Suchaktion, um die vermisste Ziege vor Einbruch der Dunkelheit zu finden. 

 

Details zur Sendung

«Mona mittendrin» auf der Geissalp wird am Mittwoch, dem 14. Oktober 2020 um 21 Uhr auf SRF ausgestrahlt.

 

 

Ein Tal mit Ziegen-Tradition

Die Geissalp Puzzetta liegt im Val Medel im Kanton Graubünden. Laut der Tourismus-Organisation des Kantons hat die Ziegenhaltung in diesem Tal eine lange Tradition: Geissen seien in den letzten 150 Jahren ein wichtiges Standbein der dortigen Bauernfamilien gewesen. Während die Kühe auf der Alp waren, nutzte man Käse und Milch einer kleinen Schar Ziegen pro Hof für den Eigengebrauch. Bis vor 60 Jahren soll es im Val Medel um die 1000 Ziegen gegeben haben – heute sind es noch etwa 150 Tiere, verteilt auf drei Betriebe. Als Folge davon ist die Verbuschung im Gebiet auf dem Vormarsch. 

Verein zur Förderung der Ziegenhaltung

Der Verlust der offenen Kulturlandschaft ist für Landwirtschaft und Tourismus nachteilig. Ausserdem gehen mit den Ziegen Arbeitsplätze und Tradition verloren. Um die nachhaltige Geissenhaltung in der Bündner Bergregion zu fördern, ist der Verein la Caura aktiv. Er unterstützt Projekte zur Geissenförderung im Val Medel, hilft bei der Vermarktung von Geissenprodukten und verbreitet Informationen über die Rolle der Ziege als Nutztier und Landschaftspfleger.