US-Präsident Donald Trump drohte nach seiner Ankündigung mit einer weiteren Verschärfung, sollte China mit Vergeltungsmassnahmen gegen die US-Industrie oder -Landwirtschaft reagieren.

Dann werde "umgehend Phase drei eingeleitet", die Zölle auf weitere Produktgruppen im Wert von 267 Milliarden Dollar vorsehe. Zuvor hatte Trump erklärt, er habe zwar enormen Respekt vor dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping, aber das US-Handelsdefizit sei zu gross.

Die neuen Zölle sollen einem ranghohen Regierungsbeamten zufolge ab dem 24. September erhoben und schrittweise bis Jahresende auf 25 Prozent erhöht werden.

Von der ursprünglichen Sanktionsliste heruntergenommen wurden nun einige Technologieprodukte wie Apple-Lautsprecher und -Uhren sowie ähnliche Geräte und Fitnessarmbänder von Fitbit. Ebenfalls ausgenommen wurden Kindersitze für Autos und Fahrradhelme.

Erste Reaktionen aus China

In einer ersten Reaktion auf Trumps Ankündigung sagte der chinesische Handelsminister Zhong Shan, ein Handelskrieg nütze keiner Seite. Der einzige Weg sei eine Zusammenarbeit zwischen beiden Staaten.

Der von den USA betriebene Unilateralismus und Protektionismus sei zum Nachteil sowohl der USA wie auch Chinas. Darüber hinaus beschädige er die Weltwirtschaft.

Der Vizechef der chinesischen Wertpapieraufsicht Fang Xinghai, warf Trump vor, die Atmosphäre für neue Gespräche "vergiftet" zu haben. Vize-Regierungschef Liu He setzte nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg für Dienstagmorgen eine Sitzung an, um über Reaktionen zu beraten.

Medienberichten zufolge erwägt China, durch gezielte Exporteinschränkungen für Bauteile und andere Güter die Lieferketten von US-Konzernen zu treffen und so Druck auf die Trump-Regierung auszuüben.

Japan besorgt

Auch Japan zeigte sich besorgt. Wirtschaftsminister Toshimitsu Motegi rief beide Seiten am Dienstag auf, rasch eine Lösung für den Konflikt zu finden. Zölle und Gegenzölle könnten nicht im Interesse irgendeines Staates sein, sagte Motegi.

Die beiden grössten Volkswirtschaften der Erde überziehen sich seit Anfang Juli mit Straf- und Vergeltungszöllen auf Waren im Volumen von bisher insgesamt 100 Milliarden Dollar.

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