Nach dem Kanton Uri am Montag haben am Dienstag auch Luzern, Schwyz, Obwalden, Nidwalden und Zug für die Waldbrandgefahr die Gefahrenstufe vier (von fünf Stufen) erklärt. Das bedeutet, dass die Gefahr eines Brandes in Wäldern und auf Wiesen gross ist.

Es fehlt der Regen

Grund dafür seien die fehlenden Niederschläge, heisst es etwa in einem Communiqué des Schwyzer Umweltdepartements. Der Kanton Zug teilte mit, dass herumliegende Äste und Laub nach Tagen ohne Regen leicht entflammbar seien. Der Funkenflug eines Grillfeuers, weggeworfene Streichhölzer oder Zigaretten könnten ein Feuer auslösen.

Himmelslaternen nicht erlaubt

Die Kantone verbieten deswegen auch das Wegwerfen von Raucherwaren, das Steigenlassen von Himmelslaternen oder das Abbrennen von Feuerwerk. Wer mehr als 50 Meter vom Wald entfernt ist, darf unter entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen Grillfeuer entfachen. Das Bräteln auf Balkonen und Gärten bleibt somit erlaubt. Bei starkem Wind sei aber wegen des Funkenflugs darauf zu verzichten, teilte die Dienststelle Landwirtschaft und Wald des Kantons Luzern mit.

Gewitterregen helfen nicht

Die Kantone Ob- und Nidwalden schreiben, dass die Trockenheit andauern werde. Kurze Gewitterregen würden die Situation nicht entschärfen. Eine Entspannung sei frühestens nach einer intensiven Regenphase von mindestens zwei Tagen zu erwarten.

Kein ausgiebiger Regen ist in Sicht

Diese ist aber gemäss SRF Meteo nicht in Sicht. Bis Freitag ist es gemäss SRF Meteo oft sonnig, meist trocken und nachmittags frühsommerlich warm. SRF Meteo rechnet erst am Wochenende und zu Beginn der kommenden Woche mit Schauern oder Gewittern. Aber auch zu diesem Zeitpunkt sei noch kein länger andauernder Regen in Sicht.

Wenig Wasser in den Flüssen im Thurgau

An vielen Orten wie beispielsweise in Basel, Bern, Genf, Sitten und Schaffhausen wurde gemäss SRF Meteo im April noch kein einziger Tropfen Regen gemessen. Im Kanton Thurgau führen die Flüsse und Bäche bereits ungewöhnlich früh im Jahr nur wenig Wasser, und die Böden sind sehr trocken. Die Behörden haben deshalb einen Fachstab Trockenheit eingesetzt.

Bald ist ein Wasserntnahmeverbot nicht mehr auszuschliessen

Die Landwirte seien bereits jetzt zur Bewässerung gezwungen, teilte die Staatskanzlei am Dienstag mit. Auch die Waldböden seien sehr trocken, so dass erhebliche Waldbrandgefahr herrscht. Normal seien derzeit die Grundwasserstände, obwohl es im Thurgau bereits in den vergangenen Jahren sehr trocken war.

Wasserentnahmen aus Flüssen seien derzeit noch möglich, schreiben die Behörden. Bislang waren noch keine Notabfischungen nötig. «Bleibt der Regen weiter aus, werden solche unumgänglich. Dann ist auch ein Wasserentnahmeverbot nicht auszuschliessen», hiess es.

Absolutes Verbot in Tessin und Graubünden

Die Situation ist fast in der ganzen Schweiz angespannt. Ein absolutes Feuerverbot gilt zwar nur in den Kantonen Graubünden und im Tessin. Aber in fast allen Kantonen gilt bereits seit länger ein Feuerverbot im Wald und in Waldesnähe. Nur in Zürich, im Wallis, im Thurgau, im Kanton Freiburg und in den beiden Appenzell wurde bis am Dienstagnachmittag noch lediglich «zu einem sorgfältigen Umgang gemahnt», verboten ist ein Feuer noch nicht.

Noch weniger scharf in Baselland

In Baselland gilt die Vorstufe zum Feuerverbot, ein bedingtes Feuerverbot. Das heisst, Feuer darf nur in fest eingerichteten Feuerstellen entfacht werden - mit der «angebrachten Vorsicht», wie es auf der Gefahrenseite des Bundesamts für Umwelt heisst. Wenn es aber nicht bald richtig regnet, könnte auch diese Weisung verschärft werden.