2018 dürfte so manchem Landwirt aufs Gemüt geschlagen haben. Wie eine Auswertung von Copa-Cogeca nun nahelegt, ist die Stimmung unter den europäischen Landwirten insgesamt gedrückt. Wie es in einer Pressemitteilung vom Donnerstag heisst, machten die Resultate des EU-Stimmungsbarometers die «Auswirkungen der extremen Witterungsbedingungen auf die Stimmung der Landwirte im Jahr 2018» deutlich.

Schwedische und Dänische Bauern sind weniger zufrieden

Insbesondere bei den schwedischen und dänischen Bauern hat sich die Stimmung im letzten Herbst stark verschlechtert; zuvor war sie seit Sommer 2015 kontinuierlich gestiegen. Grund für die gedrückte Stimmung bei den schwedischen Bauern ist vor allem der trockene Sommer. Selbst die von der Regierung zugesicherten Unterstützungsmassnahmen konnten die Stimmung nicht heben, heisst es im Bericht.

In Dänemark indes ist die Stimmung seit Sommer 2017 auf Talfahrt; Grund für die schlechte Stimmung auch hier die Trockenheit und die damit verbundenen höheren Futterkosten aber auch die schlechten Preise für Schweinefleisch.

Deutsche sind nicht mehr ganz so pessimistisch 

In Deutschland ist die Stimmung weniger schlecht, als in Dänemark, aber sie war auch schon besser; und zwar in der Zeit von 2010 bis 2014. Vermutlich hat der Quotenausstieg bei der Milchproduktion zum starken Stimmungsabfall beigetragen. Wie es aussieht, haben sich die Landwirte aber mittlerweile wieder gefangen und sich mehr oder weniger mit der Situation arrangiert. Wie es im Bericht heisst, gibt es unter den Landwirten in Deutschland keinen Konsens darüber, was das grösste aktuelle Problem sei. Stattdessen seien mehrere Probleme genannt worden – wie zum Beispiel die Unsicherheit im Zusammenhang mit den Brexit-Verhandlungen, die afrikanische Schweinepest oder die steigenden Futtermittel- und Düngemittelpreise.

Brexit sorgt für Unsicherheit 

Mittelfristig bereitet den Landwirten in der EU vor allem die generelle Unsicherheit auf den Agrarmärkten Sorgen. Ausserdem blicken manche Bauern besorgt nach Brüssel; dort ist ungewiss, ob das Budget für die gemeinsame Agrarpolitik gehalten werden kann. Ausserdem belasten auch die Brexit-Verhandlungen die Stimmungslage der Landwirte in der EU.

Vor allem die britischen Landwirte waren schon positiver gelaunt. Die Unsicherheit bezüglich der endgültigen Entscheidung, die Ende März 2019 kommen muss, würde die Entscheidungsfreudigkeit der Landwirte stark beeinflussen – da noch unklar ist, in welcher Form und Geschwindigkeit Exporte in die EU nach dem Brexit möglich sein werden. Die meisten Landwirte befürchten steigende Kosten für Vorleistungen und sinkende Viehpreise.

Der Vertrauensindex von Copa-Cogeca wird zweimal jährlich auf der Grundlage von einer Umfrage in Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, Niederlande, Polen, Rumänien, Schweden und im Vereinigten Königreich (England und Wales) errechnet. Die Schweiz fehlt in der Auswertung.

hja