Für Landwirte, die die Qualitätsstufe II auf ihren Biodiversitätsförderflächen erreicht haben und behalten wollen, ist die Herbstzeitlose ein grosses Problem.

Sehr giftig

In den Biodiversitätsförderflächen, die gerne für Pferdefutter genutzt werden, machen Herbstzeitlosen die ganze Heuernte unbrauchbar. Wenn sie ins Futter gelangt, löst sie Durchfall und Koliken bei den Tieren aus, und kann im schlimmsten Fall lähmend wirken bis der Tod eintritt. 

Die geringsten Gift-Gehalte haben die Blätter der Herbstzeitlose und davon reichen 80 Gramm Frischsubstanz pro 100 kg Tier als tödliche Dosis. Neben ihnen sind in den betroffenen Flächen auch die Samenkapseln im Heu.

Mögliche Hilfe

  • Ein früher Schnitt im Jahr. In einem gemeinsamen Versuch vom Landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg AG und Agroscope über vier Jahre hinweg, führte dies zu einer Bestandesreduktion von 40 Prozent
  • Stechen im Frühling. Ist jedoch zeitintensiv, da die Zwiebel der Pflanze 15 bis 20 Zentimeter tief liegt. 
  • Späte Nutzung. Wenn die Pflanze vollständig eingezogen ist und somit keine Pflanzenteile mehr vorhanden sind, so kann das Ökoheu immerhin als Einstreu genutzt werden.

  • Herbizid-Wirkstoff auf nicht-biologischen Flächen. Metsulfuron-methyl ist beispielsweise im Mittel Ally Tabs enthalten und kann für die Einzelstockspritzung genutzt werden.

Das Beweiden wird nicht empfohlen. Laut Strickhof ZH lassen Versuche darauf schliessen, dass dies keine erfolgsversprechende Bekämpfungsmethode ist. Eine frühe Beweidung sei zudem auch mit erfahrenen Tieren risikoreich, weil man ihnen giftiges Futter zumute.

Nadine Baumgartner