Eine rosarote Mischung aus Virus und Wurst und die Aufschrift «Coronavirus – So verhindern wir künftige Pandemien» zieren die Hänge-Kartons, welche die Schweizer Tierrechtsorganisation Tier im Fokus in Berner und Zürcher Trams und Bussen installieren liess.

Mit der Kampagne will TIF darauf aufmerksam machen, dass die Fleischproduktion mit der Entstehung und Verbreitung von Pandemien zusammenhängt. «Wir züchten nicht nur Tiere, sondern auch Viren», wird TIF-Präsident Tobias Sennhauser in der Medienmitteilung zitiert.

Wachsende Futtermittelflächen und Massentierhaltung als Problem

Der Grund dafür sei einerseits die wachsende Fleischproduktion und die dadurch verursachte Umweltzerstörung. «Um neue Futtermittelflächen zu erschliessen, werden Wälder abgeholzt. So geraten wir plötzlich in Kontakt mit Wildtieren, die gefährliche Viren in sich tragen», heisst es in der Mitteilung.

Andererseits sei auch die Massentierhaltung ein Problem, so TIF. Die Politik müsse die Massentierhaltung abschaffen und so die Gefahr eindämmen, die von Schweizer Ställen ausgehe. Ein wichtiger Schritt wäre laut TIF daher die Annahme der Trinkwasser-Initiative.

 

Zoonosen

Zoonosen sind Krankheiten, die zwischen Menschen und Tieren übertragen werden können. Mit solchen Krankheitskeimen anstecken kann sich der Mensch entweder über den direkten Kontakt zu infizierten Tieren oder den Konsum von durchseuchten Lebensmitteln tierischer Herkunft. Zu einer deutlichen Reduzierung der Ansteckungsgefahr führt eine konsequente Küchenhygiene. 

2019 waren die Campylobacteriose mit 7000 gemeldeten Fällen und die Salmonellose mit 1500 gemeldeten Fällen die beiden häufigsten Zoonosen in der Schweiz.