Bereits am 1. Oktober wird Thomas Fuchs seine Arbeit im kantonalen Veterinäramt beginnen und per 1. November dann die Leitung des Amtes übernehmen. Wie der Informationsdienst des Kantons Thurgau mitteilt, hat der 55-JährigeThomas Fuchs nach einer kaufmännischen Ausbildung auf dem zweiten Bildungsweg die Matura erlangt. Danach studierte er an der Universität Bern Veterinärmedizin und promovierte 2003 am Institut für Tierzucht und Genetik zum Dr. med. vet. In der Folge absolvierte er diverse Weiterbildungen, unter anderem im Bereich des Verwaltungsrechts und der Personalführung.

Erfahrung in Privatwirtschaft und Verwaltung

Beruflich hat Thomas Fuchs Erfahrungen in der Privatwirtschaft und in der Verwaltung. Er hat als Assistent an verschiedenen Universitäten, Kliniken und Praxen gearbeitet, während vier Jahren eine Tierarztpraxis geführt, war zwei Jahre in amtstierärztlicher Funktion im Laboratorium der Urkantone in Brunnen (SZ) tätig und hat zuletzt vier Jahre als Amtsvorsteher des Amtes für Natur, Jagd und Fischerei im Kanton Schwyz gewirkt. Diese Stelle hat er auf eigenen Wunsch aufgegeben. Derzeit wohnt er mit seiner Partnerin noch im Kanton Luzern, Thomas Fuchs wird aber so bald wie möglich in den Kanton Thurgau ziehen.

Nationale Schlagzeilen

Thomas Fuchs folgt auf Paul Witzig, der per April 2020 ordentlich pensioniert wird. Bis Ende Jahr wird Paul Witzig noch letzte Pendenzen aufarbeiten und bei Bedarf beratend zur Verfügung stehen. Paul Witzig war im Zusammenhang mit dem Fall Hefenhofen in die nationalen Schlagzeilen geraten. Dieser schwere Fall von Tierquälerei nahm bereits im Jahr 1995 mit Beanstandungen zur Tierhaltung auf dem Pferdehof in Hefenhfoen seinen Anfang. Im August 2017 eskalierten die Auseinandersetzungen zwischen den Thurgauer Behörden und einem Pferdehändler. Es kam zu einem Polizeieinsatz. Die auf dem Hof entdeckten Pferde wurden beschlagnahmt und danach auf einer Auktion verkauft.

Justizverfahren am Laufen

Um die Vorwürfe gegen die Behörden zu klären, wurde im Auftrag der Thurgauer Regierung eine unabhängigen Untersuchungskommission eingesetzt. Unabhängig von der Arbeit der Untersuchungskommission befasst sich auch die Justiz mit dem Fall. So wurden von Tierschutzorganisationen Strafanzeigen unter anderem gegen Kantonstierarzt Paul Witzig und dessen Stellvertreter eingereicht. Diese Verfahren sind noch am Laufen. Die Untersuchungskommission entlastete Witzig bis zu einem gewissen Grade. So stellte sie unter anderem fest, die verschiedensten Stellen – von den Baubewilligungsbehörden bis zur Kantonspolizei – hätten im Falle Hefenhofen ihre Aufgaben nicht oder höchst mangelhaft wahrgenommen.