11 Monate Haft für den illegalen Import von Knoblauch – so lautet das Gerichtsurteil für die 53-jährige Bäuerin Letetia Anne Ware. Sie hat fast 2'200 Knoblauch-Knollen aus den USA und Kanada importiert, wie das Nachrichtenportal "The Guardian" berichtet.

Bedrohung der nationalen Pflanzen-Biosicherheit

Die Knoblauch-Zwiebeln hätten möglicherweise das Bakterium Xylella fastidiosa in sich getragen, welches als grösste Bedrohung der nationalen Pflanzen-Biosicherheit angesehen wird. Die Bäuerin hatte über den Zeitraum von 18 Monaten 21 Knoblauch-Importe getätigt.

 

Insel-Vorteil nutzen

Mit der sogenannten national plant biosecurity versucht sich die australische Inselgruppe von externen Einflüssen auf ihre einzigartige Natur zu schützen. Aus diesem Grund sind Importe generell sehr strikt reglementiert. 

 

Im Oktober 2015 war eine der Lieferungen am Zoll beschlagnahmt worden und Letetia Anne Ware erhielt eine Warnung, welche sie jedoch missachtete. Letetia Anne Ware war Vorsitzende der Organisation der Vereinigung der Australischen Knoblauch-Industrie: "Australian Garlic Industry Association". Vergangene Woche bekannte sie sich schuldig für die Importe und trat als Vorsitzende der Organisation zurück.

Rücktritt aus der Knoblauch-Vereinigung

Die Agrarministerin Bridget McKenzie befürwortet das Urteil. Sie sieht es als Warnung für all jene, welche die Regeln brechen, wie sie gegenüber The Guardian aussagt. Die Erzeugnisse aus Tasmanien seien weltweit bekannt als ökologisch, sauber und sicher.

 

Xylella fastidiosa

Das Bakterium Xylella fastidiosa (XF) ist weltweit eines der gefährlichsten Bakterien für Pflanzen, wie das Bundesamt für Landwirtschaft BLW auf ihrer Webseite schreibt. So verursacht der Schadorganismus viele Krankheiten mit grossen wirtschaftlichen Auswirkungen für die Landwirtschaft. Mehr als 350 Pflanzenarten dienen dem Bakterium als Wirte, darunter viele Nutz- und Zierpflanzen wie beispielsweise Kirsche, Reben, Oleander, Lavendel und Myrten-Kreuzblume. In Europa tritt das gefährliche Bakterium bisher in Italien, Frankreich und Spanien auf und breitet sich weiter aus, so das BLW. Auch in der Schweiz habe man den Schadorganismus im September 2015 auf aus Mittelamerika importierten Kaffeepflanzen festgestellt. Eine Verbreitung des Bakteriums konnte hierzulande bisher jedoch verhindert werden. In der Schweiz gibt es seit April 2015 spezifische Massnahmen zum Schutz gegen die Einschleppung und weitere Ausbreitung des Bakteriums.