Verena Schindler, Präsidentin der Swiss Limousine, konnte am Samstag an deren Generalversammlung in Lenzburg AG, eine grosse Anzahl Delegierte und Gäste begrüssen. Zurzeit sind 140 Mitglieder im Limousine-Verein aktiv.

Erfolgreiches Jahr

Im Jahresbericht wies die Präsidentin auf die erfolgreichen Limousine-Auktionen im 2018 hin. Auch der Limousine-Tag vom Januar 2018 blieb noch vielen positiv in Erinnerung. Wie auch der Stierenmarkt vom April, wo mit einem Durchschnittspreis von über 5300 Franken als sehr erfolgreich gewertet werden konnte. Das gleiche galt vom Stierenmarkt im September, welche mit einem Höchstpreis von 7000 Franken über die Bühne ging. Die Fleischrinderauktion vom November verlief dagegen etwas harzig, trotz einem Durchschnittspreis von 4400 Franken. Auch die Sommerausflüge blieben für viele Mitgliedern positiv in Erinnerung, dabei konnten auch sehr schöne Limousine-Betriebe besucht werden. Das Limousine-Jahr 2018: Die Qualität der Tiere werde immer wie besser, dass sehe man vor allem an den Stierenmärkten. Immer wie mehr Tiere werden in der Synthese als hervorragend bewertet. «Dies war vor 20 Jahren noch nicht der Fall», sagte Verena Schindler. Auch in der Fleischqualität konnten sehr grosse Fortschritte erzielt werden. Eine grosse Herausforderung bestehe weiterhin, die Rasse bei den Konsumenten noch bekannter zu machen.

Alle Stiere werden typisiert

«In der Schweizer Tierzucht sei ein Strategie-Wechsel hervorzunehmen», sagte Urs Vogt, Geschäftsführer von Mutterkuh Schweiz. Den dank der Einführung der SNP-Typisierung bei den Stieren könne man mögliche Erbfehler eruieren und zugleich eine Abstammungskontrolle vornehmen. Bis jetzt viel auf, dass bei vereinzelten Limousine-Abstammungen der Vater der Mutter nicht stimmte. Wie oft das vorkomme, könne man zurzeit noch nicht genau sagen. Wenn das bei einem Tier passiere, werde man einen «fiktiven» Vater im Abstammungsausweis einsetzen. Das Muttertier komme aber dann nicht mehr als Stierenmutter in Frage, weil die Abstammung nicht zu 100 Prozent gewährleistet werden könne. In Zukunft sollen alle jungen Limousine-Stiere SNP-typisiert werden.

Statuarische Geschäfte

In den statuarischen Geschäften konnte Irene Füchslin-Odermatt als neue Sekretärin gewonnen werden. Auch die Rechnung wurde mit einem positiven Ergebnis präsentiert. Franz Burri informierte über das Limousin-Open 2020. Diese soll zeitlich ungefähr im April 2020 mit zirka 100 Tieren in Brunegg AG stattfinden. Urs Vogt orientierte über das Neuste von Mutterkuh Schweiz. Ziel sei es, dass alle innerhalb von der Mutterkuhhaltung alle an einem Strick ziehen. Weiterhin konnte Vogt einen Mitglieder-Zuwachs bei Mutterkuh Schweiz bekannt geben. Obwohl jährlich zirka 50 Betriebe den Austritt geben. Dabei finde oft einen Generationenwechsel statt und die Nachfolger den Betrieb dann anders gestallten möchten. Nicht nur in der Mutterkuhhaltung sind Stiere der Fleischrassen sehr beliebt, auch in der Milchviehhaltung werden immer wie mehr Fleischstiere zur Besamung eingesetzt.

Zuchtwert Fettabdeckung

Dank dem neuen Zuchtwert «Fettabdeckung» könne man die Qualität des Fleisches aus der Mutterkuhhaltung noch einmal verbessern. Bei der Limousine-Rasse steht zudem die genomische Selektion vor der Türe. In Zukunft (2 bis 3 Jahre) werde man dann die ersten genomischen Zuchtwerte bei den Limousine veröffentlichen können. Ein grosse Diskussion ist und bleibt das Thema «Kann Rindfleisch nachhaltig sein». Vogt ist überzeugt, dass die Mutterkuhhaltung punkto Wasser, Raufutter, Biodiversität, Tierwohl usw die entsprechenden Argumente finden werden. Diesbezüglich wurde auch eine Studie in Auftrag gegeben. Ein grosses Anliegen ist und bleibt für Vogt, dass keine trächtigen Kühe und Rinder zur Schlachtung gelangen, ausser sie seien krank oder es herrsche einen Notfall. Wichtig sei, dass man auf dem Begleitdokument trächtig Ja oder Nein ankreuze.

Peter Fankhauser