Vergangene Woche hat Albert Rösti bekanntgegeben, als Präsident der Schweizer Volkspartei zurückzutreten. Der Berner Nationalrat, Gemeindepräsident von Uetendorf BE und Agronom mit eigenem Beratungsbüro zog damit die Konsequenzen für die Wahlergebnisse vom Oktober.

Rücktritte – sei es an der Spitze von Parteien oder Unternehmen – wecken immer Begehrlichkeiten und damit folgen unweigerlich Beiträge über das Kandidatenkarussell. Im Fall der SVP ist das nicht anders – wobei eine mögliche Kandidatur hervorsticht.

Dettling könnte Favorit sein

Es ist dies jene von SVP-Nationalrat und Landwirt Marcel Dettling. Es dauerte nicht lange, bis sein Name ins Spiel gebracht wurde. Das Nachrichtenportal Nau fragt in einer Schlagzeile sehr direkt: «Wird Marcel Dettling neuer SVP-Präsident?». Das Online-Medium Watson widmet sich ebenfalls Dettling und dessen Ansichten zum Klimawandel (Dettling bezweifelt, dass der Mensch alleine die Verantwortung am Klimawandel trägt). Für die «Neue Zürcher Zeitung» ist Dettling einer von vier Spitzenkandidaten für das Parteipräsidium – neben Unternehmer Thomas Matter (ZH), Journalist und Unternehmer Roger Köppel (ZH) und der Unternehmerin Diana Gutjahr (TG).

 

Soll Dettling antreten?

Unsere Facebook-Community findet, dass Dettling sich als SVP-Präsident bewerben soll.

 

 

Ob Marcel Dettling tatsächlich Präsident der SVP Schweiz werden könnte, ist offen. Wie es in einem Bericht vom SRF heisst, würde er derzeit bei Familie und Freunden sondieren, ob er für das Amt kandidieren soll. Die NZZ schreibt, dass die Chancen Dettlings nicht zuletzt wegen seiner «bodenständigen gewinnenden Art» intakt seien. Fraglich ist dabei nicht nur, ob sich Dettling die Ausführung des Präsidiums vorstellen könnte, sondern auch, ob die Partei weiterhin auf den bäuerlichen Anstrich im Präsidium setzt oder einen Richtungswechsel will.

SVP-Präsidium: seit über 30 Jahren bäuerlich angestrichen

So ist das Präsidium der SVP seit 1988 mit Ausnahme von Ueli Maurer in Bauernhand: Hans Uhlmann (1988 bis 1995) und Toni Brunner (2008 bis 2016) waren bzw. sind Landwirte. Ueli Maurer (1996 bis 2008) war immerhin Geschäftsführer des Zürcher Bauernverbandes und betont gerne seine Nähe zur Scholle. Albert Rösti ist ETH-Agronom und wird ohne Zweifel zur bäuerlichen Vertretung im Nationalrat gezählt, ebenso wie sein möglicher Nachfolger Marcel Dettling.