«Nach einem umfassenden Evaluationsverfahren hat die zuständige Kommission Milchprüfung am 30. Oktober 2015 entschieden, die Zusammenarbeit mit der Suisselab AG fortzusetzen», heisst es in einer Mitteilung der TSM Treuhand. Dies solle im Rahmen eines längerfristigen Vertrages geregelt werden, heisst es weiter. Auf Anfrage erklärt TSM-Geschäftsführer Hans Schüpbach, es sei ein Rahmenvertrag über siebeneinhalb Jahre geplant, wobei die Bedingungen nur für die ersten dreieinhalb Jahre definitiv festgelegt werden sollen.  

Suisselab ist sei 2011 für die Milchprüfung zuständig. Der Ende 2014 abgelaufene Vertrag mit dem Labor der Viehzuchtorganisationen war zunächst nur um ein Jahr und später um ein weiteres halbes Jahr bis Mitte 2016 verlängert worden, da die Milchverarbeiter und die Produzenten mehr Mitsprache bei der Gebührengestaltung und Mitbestimmung in den Gremien von Suisselab verlangten. Namentlich über die Preisgestaltung sei intensiv diskutiert worden, sagte Schüpbach. 

Dass im Submissionsverfahren zwei Konkurrenten von Suisselab mitofferierten, habe zu besseren Konditionen geführt, so Schüpbach. Die Restkosten, welche nach Abzug des Bundesbeitrags von 3,9 Millionen Franken jährlich durch die Bauern zu begleichen seien, sollten somit konstant gehalten werden können, verspricht der TSM-Geschäftsführer. Bisher hatten die Milchproduzenten unabhängig von der Kuhzahl jährlich 32 Franken für die Milchprüfung zu entrichten.  

Die Milchprüfung umfasst rund 0,5 Mio. Milchproben pro Jahr. Dabei werden die öffentlich-rechtlich geforderten Kriterien (Keimzahl, Zellzahl und Hemmstoffnachweis) untersucht. Zusätzlich werden weitere Untersuchungen durchgeführt (beispielsweise Gehaltswerte, Gefrierpunkt und Harnstoff). Neu wird ab 1. Juli 2016 auch die Analyse der Milch von Ziegen, Schafen und Büffeln in den Vertrag aufgenommen.

Noch offen ist, wie stark Milchverarbeiter und Produzenten künftig bei Suisselab mitbestimmen können. Man sei im Gespräch über die Einsitznahme in den Gremien des Laborunternehmens, sagt Schüpbach. Bis anhin halten die Viehzuchtverbände 90 Prozent der Aktien, während die TSM über ein 10-Prozent-Paket verfügt und mit einem Sitz im Verwaltungsrat vertreten ist.

Adrian Krebs