Nutztiere verwerten die Nebenprodukte aus der inländischen Lebensmittelgewinnung und schliessen so Nährstoffkreisläufe, denn Schweizer Mischfutter besteht im Durchschnitt zu 20 Prozent aus Nebenprodukten. In einer Studie hat die HAFL nun untersucht, welchen Beitrag an die Verwertung der Nebenprodukte die jeweiligen Tierarten leisten.

Es habe sich gezeigt, dass pro Tonne verarbeitetem Brotweizen in der Mehlmühle durchschnittlich rund 200kg Mühlennebenprodukte anfallen. In der Schweiz sind das pro Jahr also über 140'000 Tonnen Nebenprodukte. Zusätzlich werden auch bei der Gewinnung von Speiseölen, beim Pressen von Süssmost, in Brauereien und in der Zuckergewinnung beträchtliche Mengen an Nebenprodukten produziert, schreibt die HAFL. Als Mischfutter für Nutztiere können diese jedoch für die Produktion von Lebensmitteln nutzbar gemacht werden.

 

Das wurde untersucht

Anhand der im Inland verarbeiteten Rohwaren sowie der jeweiligen Lebensmittelausbeute ermittelte die HAFL den Anfall an Nebenprodukten für die Jahre 2016 bis 2018. Basierend auf den Tierbestanden wurde der (Misch-)Futterverzehr der Tiere ermittelt. Die Einsatzgrenzen der Nebenprodukte wurden dazu genutzt, deren maximal mögliches Verwertungspotenzial im Mischfutter pro Tierkategorie festzulegen.

 

Geflügel und Schweine verwerten die Hälfte der Nebenprodukte

Insgesamt fallen in der Schweiz pro Jahr rund 365'000 Tonnen Nebenprodukte in der Lebensmittelindustrie an. Bei der jährlichen, an Schweine verfütterten Mischfuttermenge von 629'000 Tonnen, können 138'000 Tonnen Nebenprodukte verarbeitet werden. Beim Geflügelfutter sind es jährlich 367'000 Tonnen verwertetes Futter, davon 58'000 Tonnen Nebenprodukte. Schweine und Geflügel können somit rund die Hälfte der Nebenprodukte verwerten, so die HAFL.

Rindviehfütterung mit Kraftfutter ist sinnvoll

Knapp die Hälfte der Nebenprodukte, nämlich 170'000 Tonnen, müssen jedoch über die Rindviehfütterung verwertet werden. Bei diesen Produkten handle es sich aufgrund des Nährstoffgehaltes um Kraftfuttermittel. Deshalb sei der Einsatz von Kraftfutter aus Sicht der Nebenprodukte weiterhin notwendig und sinnvoll, schreibt die HAFL.

Konkret heisst das, dass jede der 570'000 Schweizer Milchkühe pro Jahr mindestens 300 kg Nebenprodukte aus der Lebensmittelproduktion verwerten muss. Um dies sicherzustellen, dürfen laut HAFL die Tierbestände in der Schweiz nicht zurückgehen.

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