Für den WWF ist klar, dass der Konsum von Pflanzendrinks, z. B. aus Hafer, Dinkel oder Soja dabei hilft, den Klimafussabdruck zu verkleinern. Das geht aus einer Medienmitteilung zu einer vom Umweltverband in Auftrag gegebene Studie hervor. Diese verglich die Ökobilanzen verschiedener Alternativen und kam zum Schluss, dass aus Sicht des Klimaschutzes sämtliche untersuchten Drinks besser anschnitten als Milch. 

«Nicht allgemein umweltschonender»

Man könne nicht allgemein sagen, dass Pflanzendrinks umweltschonender seien, heisst es im Fazit dieser Studie. Dabei kommt es darauf an, welche Funktion die Getränke erfüllen sollen:

  • Geht es um etwas mit milchähnlichen Eigenschaften (z. B. zum Verfeinern von Kaffee) seien aus Umweltsicht Hafer-, Dinkel-, Soja-, Mandel-, Reis- und Lupinendrinks empfehlenswert. Die Alternative aus Cashewnüssen schnitt wegen der starken Gewichtung von Kupfer im Anbau schlechter ab. Hier sei aber die Datenlage eher dürftig.
  • Um die Eignung als umweltfreundliche Poteinquelle zu beurteilen, untersuchten die Studienautoren die Umweltwirkungen von 20 g Protein aus den verschiedenen Getränken. Da pflanzliche mit Ausnahme von Soja deutlich weniger Eiweiss enthalten als Milch, haben sie pro 20 g dieses Nährstoffs eine schlechtere Ökobilanz. Sojadrink hingegen zeigt auch bei dieser Beurteilungsform bessere Werte als Milch.
  • Kalzium kommt von Natur aus in keinem Pflanzendrink vor, wird jedoch von einigen Herstellern aus unterschiedlichen Rohstoffen (z. B. Meeresalgen) zugesetzt. Zu den Umweltwirkungen dieser Zusätze fehlten für die Studie im Auftrag des WWF Daten. Zwar seien angereicherte Drinks pro Kalziumportion noch immer umwelt- und klimaschonender als Milch, die Unterscheide fallen aber geringer aus. 

Bis zu 40 Prozent geringere Umweltbelastung

Gemessen in Umweltbelastungspunkten (UBP) sind Soja- und Reisdrink 40 bzw. 34 Prozent weniger umweltschädlich als Milch. Ähnlich sind die Zahlen zum Klimaänderungspotenzial, das in CO2-Äquivalenten angegeben wurde. «Ist der Nährstoffbedarf bereits anderweitig gedeckt und es geht lediglich um ein Produkt mit milchähnlichen Eigenschaften, dann sind die pflanzlichen Alternativen klar besser», schliesst der WWF und empfiehlt daher deren Konsum. 

Da bei Soja, Hafer und Co. die längeren Transportwege aus den Anbaugebieten im Ausland negativ zu Buche schlagen, wäre die Produktion pflanzlicher Milchalternativen in der Schweiz aus Sicht des Umweltverbands wünschenswert.

 

Kalzium aus Pflanzen

Zwar gelten Milchprodukte als wichtigste Kalziumquellen, da sie besonders grosse Mengen dieses Mineralstoffs enthalten. In kleinerer Konzentration gibt es ihn aber auch in grünem Blattgemüse, weissen Bohnen, Brokkoli, Mandeln oder Sesam. Mineralwasser enthält je nach Quelle mehr oder weniger Kalzium.