Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift «Journal of Association for Consumer Research» veröffentlicht. Wie die Hochschule am Montag mitteilte, geht aus der Analyse hervor, dass je niedriger die Angabe der Portionsgrösse als Basis für Nährwertangaben ist, desto grösser ist der Anstieg des Absatzvolumens nach Einführung der Kennzeichnung.

Studienleiter Ossama Elshiewy von der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Göttingen erklärte: «Viele Konsumenten bewerten das Produkt offenbar ausschliesslich nach der angegebenen Kalorienzahl oder anderen Nährwerten und ignorieren dabei die Vergleichsbasis pro Portion.» Aus Sicht der Forscher dienen diese Angaben weniger der Aufklärung, sondern vielmehr der Vermarktung der Produkte. Elshiewy zufolge deuten die Ergebnisse darauf hin, dass kleinere Portionsangaben die Verbraucher, die Nährwertinformationen als Richtlinie nutzen, in die Irre führen können und somit für die Gruppe eine Gefahr in Bezug auf ihre Ernährungsgewohnheiten darstellen.

Zudem habe man herausgefunden, dass die kleineren Portionsangaben tendenziell eher bei ungesünderen Produkten aufträten, führte der Forscher aus. Die Wissenschaftler fordern daher eine Standardisierung bei der Angabe der Portionsgrößen. Darüber hinaus solle die Forschung den Unterschied zwischen gesetzlich vorgeschriebenen Nährwertangaben und solchen als Instrument des Lebensmittelmarketings künftig stärker berücksichtigen.

AgE