Wie die WTO gestern weiter mitteilte, kritisieren die Länder, dass in Indien in den zurückliegenden Jahren die Stützungsmaßnahmen für die Zuckerwirtschaft kräftig ausgebaut worden seien. Beispielsweise habe Neu-Delhi den Mindestpreis für Zucker im Wirtschaftsjahr 2018/19 fast verdoppelt, wodurch die Produktion angekurbelt worden sei. Hinzu kämen Exportsubventionen für Zucker.

Indien destabilisiert Zuckpreis auf Weltmarkt

 

Die Beschwerdeführer werfen Indien vor, dass seine Subventionspolitik den Weltmarkt für Zucker destabilisiere und die Preise nach unten drücke. Die Maßnahmen seien mit den Verpflichtungen Indiens im Rahmen des WTO-Agrarabkommens unvereinbar, betonte man sowohl in Brasília als auch in Canberra. Die brasilianische Staatsregierung bezifferte sogar den Schaden, der der Zuckerwirtschaft in dem südamerikanischen Land durch die indische Stützungspolitik schätzungsweise entsteht.

Demnach könnte das zusätzliche indische Angebot auf dem Weltzuckermarkt den dort gezahlten Preis um bis zu 25 Prozent senken. Für brasilianische Zuckerexporteure ergäbe sich dadurch im Vermarktungsjahr 2018/19 ein Schaden von etwa 1,3 Milliarden Dollar (1,1 Millirden Euro). Auch in Deutschland hatten Vertreter der Rübenbauer und die Wirtschaftliche Vereinigung Zucker (WVZ) mehrfach die unfairen indischen Subventionen der Zuckerproduktion und der -exporte beklagt.

Indiens Zuckerexport steigt weiter

Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) geht in seiner jüngsten Prognose davon aus, dass Indien seinen Zuckerexport 2018/19 auf 4,0 Millionen Tonnen steigern und damit im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppeln wird. Die Zuckerausfuhren Brasiliens schätzt das USDA für das Berichtsjahr auf 19,6 Millionen Tonnen, die von Australien auf 3,9 Millionen Tonnen.

AgE