Trotz der Gefahr von Verletzungen haben im nordspanischen Pamplona wieder Hunderte Einheimische und Touristen am traditionellen Stiertreiben teilgenommen. Zum Auftakt waren dabei am Samstag vier Menschen verletzt worden, am Sonntag mussten sich weitere vier Läufer vor allem wegen Prellungen behandeln lassen.      

Bisher sei aber nur ein Teilnehmer auf die Hörner genommen worden, berichteten spanische Medien. Es handle sich um einen 38-jährigen Spanier, der bei der ersten Hatz am Samstag von einem der Tiere aufgespiesst und am Hintern verletzt worden sei.    

Trotz strömenden Regens verfolgten am Sonntag wieder Tausende Schaulustige das Spektakel, zu dem die Teilnehmer traditionell weisse Hemden und rote Halstücher tragen. Viele Ausländer hatten Balkone angemietet, um einen guten Blick auf das bunte Treiben zu haben. Bei den Mutproben der waghalsigen Läufer über die 875 Meter lange Strecke werden jedes Jahr Dutzende verletzt. Den letzten Toten gab es im Jahr 2009.

Fernsehen überträgt live  
Die Stierläufe im Rahmen der Sanfermines-Feste werden immer live im Fernsehen gezeigt. Bis zum 14. Juli werden täglich am frühen Vormittag sechs zum Teil über 600 Kilogramm schwere Kampfbullen und auch mehrere Leitochsen für die Stierkämpfe am Abend in die Arena gejagt.  

Das erste Rennen war laut Medienberichten mit zwei Minuten und 37 Sekunden extrem schnell, das zweite ging erst nach zwei Minuten und 56 Sekunden zu Ende.  

Auch in diesem Jahr protestierten Tierschutzgruppen vorab gegen die Veranstaltung. Aktivisten der Organisationen Peta und AnimaNaturalis hatten sich vergangene Woche mit Stiermasken vor dem Rathaus postiert und Plakate unter anderem mit der Aufschrift «Stoppt Stierkämpfe» in die Höhe gehalten. Sie zündeten bengalische Lichter und erzeugten roten Rauch, der das Blut der rund 20'000 Stiere symbolisieren sollte, die jährlich in Spanien in den traditionellen Veranstaltungen getötet werden.