Bernhard Aeschlimann ist ein ideenreicher und innovativer «Tüftler», dem für die vielen täglichen Arbeiten auf seinem Betrieb immer wieder neue technische Lösungen einfallen, wie der SLV in einer Mitteilung schreibt. Für seine Idee einer mobilen und erneuerbare Energieversorgung mit Salzbatterien für Alpbetriebe, ergatterte er sich heute im Berner Kursaal den Agropreis.

Strom für die Alp

Schon vor der der Energiestrategie 2050 überlegte sich der Bauer, wie die Produktion von Elektrizität auf dem Alpbetrieb umsetzbar wäre. Als dann die Swisscom ankündete, dass sie auf Digitaltelefonie umstellen würde, war Aeschlimann klar, dass es auf der Alp Honegg BE Strom brauche. Eine Stromleitung wäre wegen des Moorschutzes nur unterirdisch und sehr teuer möglich gewesen. Wasserkraft war nicht möglich und Windkraft war keine sichere und schnell realisierbare Alternative. Es blieb die Solarenergie.

Solaranlage für Alp- und Talbetrieb

Zusammen mit Max Ursin, Ingenieur aus Meiringen entwickelte er die Idee einer Solaranlage zur Energieversorgung auf der Alp. Der Tüftler stellte fest, dass eine solche Anlage für nur vier Monate auf der Alp niemals rentieren konnte. Die Anlage durfte nicht während den restlichen acht Monaten ungenutzt bleiben. Daraus entstand die letztlich realisierte mobile Lösung. Die Solaranlage kann im Auto transportiert werden. Sie ist bei Aeschlimann während vier Monaten auf der Alp und während acht Monaten im Talbetrieb mit Netzeinspeisung im Einsatz. 

 

Was das Teil so kann

Die verbauten Solarpanels leisten 6kW damit wird die umweltfreundliche, langlebige 28kWh Salzbatterie aus Schweizerproduktion gespiesen. Mit den 9kW Wechselrichterleistung wird die AC-Spannung von 400V erreicht. Der Strom ist also 230V einphasig und 400V 3-phasig verfügbar. Angeschlossen werden Melkmaschine, Melkstandbedienung, Milchkühlung, Käserührwerk, Beleuchtung, Kühlschrank, Batterieladegeräte, Hochdruckreiniger, Telefon und Kleingeräte. Die Salzbatterie speichert den Strombedarf für 2 Tage. Als Notstromerzeugung dient bei fehlendem Sonnen-schein von mehr als zwei Tagen der alte Generator, welcher auch die Salzbatterie speisen könnte. Fossile Brennstoffe werden so um 80% eingespart.

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