Die Spargelsaison ist vorbei. Jakob und Christine Schwab, Kerzers, sowie Kuno und Carmen Werro, Biohof, Düdingen, sind sehr zufrieden mit der Ernte. Wie für andere Kulturen gab es für die Spargeln einen Traumstart. In Kerzers konnten am 1. April die ersten Spargeln gestochen werden. Auf dem Biohof Werro begann die Ernte ebenfalls anfangs April. 

Die vier in der Seeländerspargeln GmbH zusammengeschlossenen Produzenten bauen 16 Hektaren Weiss- und drei Hektaren Grünspargeln an. Jeder ist für die Kulturen und Ernte auf den Feldern selbst zuständig. Ist die Ware in der eingerichteten Station in Silberbrünnen eingeliefert und gewogen, ist die weitere Verarbeitung und Vermarktung Sache der GmbH. 

Qualität war sehr gut

Im Seeland endet die Spargelernte am längsten Tag, dem 21. Juni. Von einer Premiere sprach Jakob Schwab, von der Seeländerspargel GmbH. «Ich hatte nie erlebt, dass wir schon am 1. April Spargeln stechen konnte», berichtete er. «Nach den Frostnächten hatten wir Spargelbauern auch Schäden zu beklagen, insbesondere die Grünspargeln hätten gelitten und mussten abgeschnitten werden», zog Schwab Bilanz. Er schätzt die gesamte Ernte auf brutto 100 Tonnen. Davon konnten 80 Prozent als Klasse I verkauft werden. Die Qualität sei sehr gut ausgefallen, stellte er fest. 

Der organisatorische Ablauf von der Anlieferung, Aufbereitung und Auslieferung der zu 500 Gramm gebündelten Spargeln stelle immer wieder eine grosse Herausforderung dar. Die GmbH verfüge über ein eingespieltes Team, dazu gehörten auch Saisonniers aus Polen, die seit Jahren für zwei Monate ins Seeland reisen. Der Höhepunkt der Saison bildet jeweils das Spargelfest, welches Tausende Besucher(innen) anlockt. Neu findet dieses Fest jeweils am ersten Wochenende im Mai statt.

Eismantel schützte

Auch auf dem Biohof in Allenlüften/Düdingen startete die Vegetation optimal. Auf Ostern hin sei das Geschäft gut angelaufen, erinnerte sich Kuno Werro. «Doch da kam mit den Frosttagen ab 19. April der Hammer», sagte er. Dank der Bewässerung konnte der grösste Schaden bei den Grünspargeln abgewendet werden, erklärte Werro. Die Sprinkleranlage musste während Stunden in Betrieb sein, damit sich ein schützender Eismantel von einem Zentimeter Durchmesser um die Pflanzen bilden konnte. Der Kälteeinbruch verursachte eine Verzögerung im Wachstum der Kulturen. Auf dem Biohof endete die Ernte am Johannis-Tag, dem 24. Juni. Mit der Ernte und Qualität ist Werro ebenfalls sehr zufrieden. Werros führen mit ihren Angestellten einen vielseitigen Biohof von 25 Hektaren, plus sechs Hektaren Pachtland. Die Fläche der Spargeln beträgt vier Hektaren. Dazu bauen sie Bundzwiebeln, Rüebli, Kürbis, Zuckermais, Saatgetreide sowie verschiedene Pro Spezie-Rara-Gemüse- und Kartoffelsorten an. Auf dem Betrieb gibt es weiter 130 Legehennen.

Josef Jungo