Den Konsumenten werde bereits im Titel vorgegaukelt, dass die Produktion von qualitativ hochstehenden Lebensmitteln ohne den Einsatz von Hilfsmitteln möglich sei. Die Realität sehe aber anders aus, denn die Produktion und Verfügbarkeit von Schweizer Lebensmitteln würde durch die Initiativen stark abnehmen, schreibt der SOBV in einer Medienmitteilung. Bei einer Annahme der Trinkwasser-Initiative wären die Betriebe ohne Direktzahlungen nicht mehr an den ökologischen Leistungsnachweis gebunden, was einen gegenteiligen Effekt für die Biodiversität und die Umwelt hätte. Ausserdem wäre der Zukauf von Tierfutter, auch für Biobetriebe, nicht mehr möglich, heisst es weiter.

Die Annahme der Pestizidverbots-Initiative würde bedeuten, dass nur noch die Produktion, der Verkauf sowie der Import von Bioprodukten erlaubt ist. «Dadurch sinkt der Selbstversorgungsgrad in der Schweiz markant, der Einkaufstourismus würde gefördert und rund 300'000 Arbeitsplätze in der Land- und Ernährungswirtschaft wären betroffen», schreibt der SOBV. Mit diesen Argumenten begründet der Solothurner Bauernverband die Ablehnung beider Initiativen. Er wolle die Bevölkerung in den nächsten Monaten mit Aufklärungsarbeit über die Nachteile dieser Initiativen informieren.

 

Abstimmungskampagnen

Sowohl der Schweizer Bauernverband als auch der Berner Bauernverband haben ihre Abstimmungskampagne bereits lanciert. Der SBV setzt in erster Linie auf Plakate und Blachen und der Berner Bauernverband hat ein eigenes Komitee gegründet.