Der Kirchenkreis 3 der Stadt Zürich, ein Zusammenschluss aus ehemals vier Kirchgemeinden, verpflichtet sich seit dem 25. April, die fünf Grundsätze für eine tierfreundliche Kirche zu berücksichtigen. Aufgestellt hat diese der Verein Arbeitskreis und Tiere. Die Anregung dazu kam von Pfarrerin Sara Kocher. Anschliessend wurde die Idee in allen Gremien besprochen, fand Anklang und wurde schliesslich umgesetzt.

Tiere gehören einfach dazu

Obwohl Sara Kocher Tiere mag, geht es ihr nicht nur um ein persönliches Anliegen: «Wichtig ist es mir, weil es die Zukunft unserer Gesellschaft zentral betrifft. Themen wie Ökologie oder Nachhaltigkeit können wir nicht länger ignorieren. Unser Verhältnis zu den Tieren kritisch zu reflektieren und zu verändern, gehört da einfach dazu.»

  • Konkret sind folgende Aktionen an und um kirchliche Liegenschaften geplant:
  • An Gebäuden Schwalbennester und Fledermauskästen anbringen.
  • Insektenhotels aufstellen.
  • Vogel- und Igelschutz betreiben.
  • Rasen in Blumenwiesen umwandeln.
  • Einheimische Pflanzen und Sträucher im Aussenbereich anpflanzen.
  • Hochbeete aufstellen, die von Leuten im Quartier mit Gemüse bepflanzt werden können.

Essen ist wichtig

Ein sehr wichtiger Punkt bezüglich Tier- und Umweltschutz sei auch die Ernährung, insbesondere der Fleischkonsum. Dabei wolle man nicht moralisierend sein, sondern aufzeigen, dass vegetarisch essen Freude macht und was es alles beinhalten kann. «Beim Essen geht es ans Lebendige, wir müssen da sorgfältig vorgehen», erklärt Sara Kocher. Geplant sei, dass vegetarisch der Verpflegungs-Standard werde. Fleisch werde nicht verboten, sondern auch noch angeboten. «Und wenn, dann aus artgerechter Haltung und aus der Region.» Weiter wird auf Orang-Utan-freundlichen Kaffee umgestellt. «Der ist zwar teuer, aber das ist es uns wert», meint die Pfarrerin.

Für die Mitarbeit im Projekt tierfreundliche Kirche wurde ein Freiwilligen-Aufruf gemacht. «Mich freut besonders, dass drei Personen, die vorher keinen Bezug zur Kirche hatten, nun bei uns mitmachen», sagt Sara Kocher. «Wir sprechen mit der Verpflichtung sicher auch Menschen an, die sich vorher vielleicht eher bei einer Tier- oder Naturschutzorganisation, bei der Klimajugend oder in veganen Kreisen engagierten.» Nach den Sommerferien soll es mit der Umsetzung so richtig losgehen.