«Die Landwirtschaft ist schuld am Klimawandel.» Solche und ähnliche Titel sind diversen Medien schon seit Längerem immer wieder zu entnehmen. Insbesondere Umweltverbände prangern die Bauern teils hart an. Dabei wird auf öffentlichen Foren auch nicht zimperlich mit schwerwiegenden Anschuldigungen umgegangen. Was ist wirklich Sache? Inwieweit ist die Landwirtschaft wirklich verantwortlich zu ­machen? Fragen, bei deren Beantwortung sich die Geister scheiden. Klar ist aber, die Landwirtschaft ist vom Klimawandel betroffen, unabhängig davon, wie gross ihre Schuld daran nun wirklich ist. Was können Landwirte tun? Mit dieser Frage beschäftigt sich eine Klimatagung, die am 18. Februar im Ebenrain-Zentrum für Landwirtschaft, Natur und Ernährung in Sissach stattfindet.

 

Infos zur Tagung

Klimaneutrale Fütterung – wie geht das? Welchen Einfluss hat die Klimaveränderung auf die Pflanzenzüchtung? Fragen, die anlässlich einer landwirtschaftlichen Tagung in ­Sissach diskutiert werden sollen. Die Tagung startet am 18. Februar, um 9 Uhr, am Ebenrain-Zentrum für Landwirtschaft, Natur und Ernährung in Sissach. 

Der Klimawandel ist für die Schweizer Landwirtschaft eine der grössten zukünftigen Herausforderungen. An der Tagung soll eine breite Auslegeordnung zu den Lösungsansätzen in den Bereichen Tierhaltung, Mechanisierungen und Pflanzenbau gemacht werden. Für Auskunft und Anmeldung: Tel. 061 552 21 21 oder per Mail an ebenrain@bl.ch. 

 

Die BauernZeitung hat sich mit Dieter Bögli, Leiter Berufsfachschule Ebenrain über das Klima unterhalten.

Klima! Für die Landwirtschaft derzeit wohl eher ein Reizwort. Was sind mögliche ­Gründe dafür?

Dietrich Bögli: Das hängt wohl damit zusammen, dass die Landwirtschaft im Zusammenhang mit dem Klima gleich drei Rollen hat. Sie ist betroffen vom Klimawandel, ist zu einem gewissen Teil Mitverursacherin und kann aber vor allem auch einiges zu Lösung beitragen.

Was bedeutet der Begriff Klima überhaupt?

In der Regel meint man den Klimawandel. Das sind die langfristigen klimatischen, globalen Veränderungen. Nicht zu verwechseln mit dem Wetter, welches aber durch den Klimawandel beeinflusst wird.

Die Landwirtschaft ist vom Klima abhängig. Sie wird aber auch verantwortlich gemacht für dessen Veränderung. Ist also, wie Sie sagen, mehrfach betroffen. Worauf muss sich die landwirtschaftliche Bevölkerung vorbereiten und wie macht sie das am besten?

Der Klimawandel führt zunehmend zu Wetterextremen wie Trockenheit, Starkniederschläge, Hitze und schliesslich zu Ertragsausfällen. Möglichst stabile und widerstandsfähige Böden, Sorten und Fruchtfolgen können diese abfedern. Kurzfristig ist das natürlich schwierig. Umso wichtiger ist es, frühzeitig zu reagieren.

Am Ebenrain wird eine ­Klimatagung durchgeführt. Was sind die Gründe für diese Veranstaltung?

Die Klimatagung soll aufzeigen, was die Landwirtschaft tun kann. Ganz praktisch. In welchen Bereichen gibt es Möglichkeiten? Anschuldigungen wird es keine geben. Es soll eine konstruktive und positive Tagung werden.

Was können die Besucher von einer Teilnahme erwarten?

Sie werden mit viel Energie und Ideen nach Hause gehen und motiviert sein auf dem eigenen Betrieb die eine oder andere «Klimaanpassung» vorzunehmen. Mit Freude, weil sie das wollen und weil sie sich dabei gut fühlen.