Vielen mögen die Plakate vor den Nationalratswahlen im letzten Jahr noch präsent sein: Priska Wismer als Mutter, Bäuerin, Lehrerin, Kantonsrätin und Jodlerin. Bodenständig und sympathisch, so präsentierte sich die CVP-Politikerin anlässlich ihrer Kandidatur. Der Sprung in den Nationalrat ist ihr zwar um Haaresbreite nicht gelungen, aber auch auf kantonaler Ebene bleibt sie engagiert. Ihr Hauptanliegen ist die Bildung, so ist sie ebenfalls Schulkommissionspräsidentin der Kantonsschule Beromünster. Daneben sitzt Priska Wismer in der Landwirtschaftskommission der CVP Luzern und amtet als Präsidentin der Ortspartei.

Senkrechtstarterin
Ihre Vielseitigkeit beschränkt sich nicht auf die Werbeplakate, sondern ist im Alltag zu spüren. Sie wechselt praktisch fliessend zwischen verschiedenen Welten hin und her. Zur Politik habe sie im Jahr 2011 gefunden, als Erna Müller-Kleeb eine Nachfolgerin für das Amt der Kantonsrätin gesucht habe. "Ich war selber erstaunt, dass ich auf Anhieb gewählt wurde", blickt die Mutter von fünf Töchtern zurück. Davor habe sie nämlich kein politisches Amt ausgeübt. Auch wenn sie sich zuweilen eine dicke Haut zulegen musste, bezeichnet Priska Wismer ihr Amt als Horizonterweiterung und sie habe bisher viele interessante Leute kennengelernt. Natürlich, der Tagesablauf bei einer Session bilde ein absolutes Kontrastprogramm zu ihrem sonstigen Alltag. Nach einem Tag voller Konzentration sei die Müdigkeit jeweils gross.

Im Fokus der Öffentlichkeit
Wo sieht sie als Bäuerin die Pa­rallelen der Politik zur Landwirtschaft? "Man muss flexibel sein, einen anderen Weg gehen, wenn etwas nicht funktioniert. Und, wie Politiker und Lehrer, stehen auch die Bauern in der Öffentlichkeit oft in der Kritik", fügt sie belustigt an. Die Arbeiten auf dem Hof sind der Rickenbacherin ein will- kommener Ausgleich. Beim Heu zusammenrechen sei schon manch gute Idee entstanden, nirgends sonst könne sie so ungestört nachdenken. "Andere gehen spazieren, ich geniesse den gleichen Effekt und kann gleichzeitig noch eine Arbeit erledigen", schmunzelt die Allrounderin.

ag

Ausführlicher Bericht in der BauernZeitung Zentralschweiz und Aargau vom 11. November.