«In unserer Region ist die Viehzucht eine jahrhundertelange Tradition. Die Braunviehzucht hat sogar ihren Ursprung bei uns», erklärt Urs Landolt die ungebremste Begeisterung für Viehschauen im Kanton Schwyz.

Auf 2021 verschoben

Der Küssnachter Braunviehzüchter freute sich entsprechend auf die Schwyzer Eliteschau, welche vom 3. bis 5. April in Rothenthurm hätte stattfinden sollen. Infolge des Coronavirus musste der Anlass nun um ein Jahr verschoben werden. Somit wird die Vorfreude also noch ein Jahr länger andauern. Das neue Austragungsdatum ist auf den 16. bis 18. April 2021 angesetzt.

«Viehschauen sind der Motor der Viehzucht.»

Urs Landolt, Viehzüchter und OK-Präsident der Eliteschau

700 Tiere an drei Tagen

Urs Landolt besucht gerne Ausstellungen. «Viehschauen sind der Motor der Viehzucht», betont Landolt, der seit acht Jahren den Schwyzer Viehzuchtverband als Präsident führt. Neben der Eliteschau haben auch die jährlich stattfindenden Bezirksviehschauen mit ihren enormen Besucherzahlen einen festen Platz in seinem Terminplan. An der Bezirksviehschau Küssnacht konnte die Familie Landolt auch schon Miss-Titel gewinnen. So unter anderem mit Alibaba-Tochter Adriana, welche 2012 Miss Rind wurde. Adriana war nicht nur ein schönes Rind, sie ist mittlerweile auch eine sehr wirtschaftliche Kuh mit über 60 000 kg Milch mit 3,5 Prozent Eiweiss geworden. «Sie hat eine stabile obere Linie, ein sehr gutes Becken, ein starkes Fundament und ein gesundes, tätiges Euter», umschreibt Landolt das ausdrucksstarke Tier. Adriana sei zwar für nationale Schauen eher zu klein, komme seinem Zuchtziel aber sehr nahe.

Wirtschaftliche Kühe

«Ich habe natürlich gerne eine schöne Kuh, aber das Gesamtpaket ist entscheidend», sagt Urs Landolt. Fitnessmerkmale wie Eutergesundheit, Fruchtbarkeit oder Stoffwechselstabilität werden heute auf dem Küssnachter Zuchtbetrieb bei der Anpaarung stärker gewichtet. Urs Landolt zeigt sich aber auch selbstkritisch: «In der Vergangenheit war ich wohl auch schon zu wenig konsequent, und habe mich von Modestieren blenden lassen, deren Töchter dann in meinem Stall nicht funktionierten.»

Betrieb übergeben

Anfang Jahr hat Urs Landolt ­seinen 35 Hektaren grossen Betrieb an Sohn Roman übergeben. 40 Milchkühe und gleich viel Jungvieh stehen in den zwei zwar noch zweckmässigen, aber dennoch arbeitsintensiven Anbindeställen. Ein neuer Laufstall für die Kühe ist mittelfristig bereits angedacht. Damit sollen die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Eine Zukunft mit wirtschaftlichen Milchkühen.

 

Betriebsspiegel

Lage: 500 m ü. M.

Fläche: 35 ha LN (50% Pachtland) mit 200 Hochstammbäumen (Kirschen, Zwetschgen und Äpfel), sechs ha Wald

Tiere: 40 Milchkühe, 40 Stück Jungvieh

Arbeitskräfte: Betriebsleiter Roman Landolt, Vater Urs Landolt und ein Mitarbeiter

Nebenerwerb: Roman Landolt als Landmaschinenmechaniker