Wie der Rückversicherer Munich Re in seinem Bericht zu den 2019 verzeichneten Naturkatastrophen feststellt, führte die lange Trockenheit in vielen Ländern Europas zu Ernteeinbußen. In Deutschland habe ein Unwetter im Großraum München im Juni mit Hagelkörnern in Golfballgrösse Schäden von fast eine Milliarden Euro verursacht, wovon etwa drei Viertel versichert gewesen seien.

Hagelkörner so gross wie Orangen

 

An der Adria kam es laut der Munich Re im Juli 2019 zu noch extremeren Hagelschlägen. Hagelkörner teilweise groß wie Orangen hätten dort Autos und Dächer zerschmettert; viele Menschen seien verletzt worden. Die Gesamtschäden der Sommerunwetter in Europa beliefen sich dem Rückversicherer zufolge auf rund 2,2 Milliarde Euro; davon trugen die Versicherer etwa 0,8 Milliarde Euro.

Mehr Hagelgewitter wegen des Klimawandels

Der „Chief Climate and Geo Scientist“ der Munich Re, Ernst Rauch, erläuterte, dass Hagelschläge zwar regional begrenzt seien, aber extreme Schäden verursachen und Menschenleben gefährden könnten. Neuere wissenschaftliche Untersuchungen ließen erwarten, dass Hagelgewitter in vielen Regionen durch den Klimawandel zunehmen würden. Daher seien Maßnahmen wie bessere Frühwarnsysteme und widerstandsfähige Baumaterialen wichtig, um einen langfristigen Anstieg der Schäden zu dämpfen.

Höchste Schäden in Japan

Weltweit insgesamt meldete Munich Re für 2019 Schäden durch Naturkatastrophen von umgerechnet rund 134 Milliarde Euro; davon seien gut 46 Milliarde Euro versichert gewesen. Die höchsten Schäden des Jahres hätten zwei schwere Taifune in Japan verursacht. Die betreffenden Summen beziffert der Rückversicherer auf 17 Milliarde Dollar (15 Milliarde Euro) beziehungsweise 9 Milliarde Dollar (8 Milliarde Euro). Der Hurrikan Dorian, der über den Bahamas wütete und die USA streifte, verursachte Schäden von etwa 5,6 Milliarde Dollar (5,0 Milliarde Euro). Rauch erklärte dazu, dass sich Wirbelstürme mit extremen Niederschlägen häuften.