Man unterstütze die Vorlage, da sie den Einsatz giftiger und schädlicher Substanzen thematisiert, schreibt der Schweizer Tierschutz STS in einer Stellungnahme der Konzernverantwortungs-Initiatve (KVI). Für den Verein ist die KVI sehr wohl tierschutz- und landwirtschaftsrelevant. Denn wenn es um die Gefährdung der Gesundheit von Menschen und Tieren geht, liessen sich Menschenrechte und Umwelt-, bzw. Tierschutz nicht trennen.
Zu wenig Umsicht bei Tierwohl und Umweltqualität
Die KVI fokussiere auf Schweizer Unternehmen, die mit gewinnorientierter und industrieller Produktion im Ausland in Verbindung stehen. Derartige Produktionsweisen können aus Sicht des STS dem Tierwohl und dem Schutz der Umwelt nicht genügend Rechnung tragen. « Der STS ist gegen die industrielle Massentierhaltung und bevorzugt eine ökologische und kleinbäuerliche Landwirtschaft mit geschlossenen Kreisläufen, die tiergerecht produziert und gesunde Tiere hält», heisst es in der Stellungnahme.
Produktion im Ausland kann nicht egal sein
Der Schweizer Landwirtschaft können die Produktionsbedingungen im Ausland nicht egal sein. Daher kämpfe der STS für mehr Transparenz bei Nahrungsmittelimporten und Mindeststandards. Das Ziel seien Importwaren aus einer Produktion, in der faire Spielregeln gelten und verantwortungsvoll mit Umwelt, Mensch und Tier umgegangen werde.
Für Konsumentinnen und Konsumenten muss es nach Meinung des STS ein erklärtes Ziel sein, dass alle importierten Produkte unter Einhaltung von Mindeststandards für Menschenrechte und Umweltschutz stammen. «Unternehmen, welche die Würde der Menschen nicht achten, missachten auch die Würde von Tieren», schliesst der Verein.
Pro & Contra zur Konzernverantwortung: Für Solidarität oder doch zu radikal?
02.11.2020
Am 29. November stimmen wir über die Konzernverantwortungs-Initiative (KVI) ab. Die Spitze des Schweizer Bauernverbands argumentiert für ein Nein, der Thurgauer Kantonsrat Josef Gemperle ist für ein Ja.
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Josef Gemperle ist Landwirt und Thurgauer CVP-Kantonsrat. (Bild Josef Gemperle)
Solidarität unter der Landbevölkerung weltweit ist längerfristig die einzig richtige und glaubwürdige Strategie. Dennoch äussert sich unser Schweizer Bauernverband (SBV) aus taktischen Gründen leider gegen die Konzernverantwortungs-Initiative, um sich mit Economiesuisse gut zu ...