Am Donnerstag eröffneten die Bundesämter für Landwirtschaft und Umwelt, Wald Schweiz, Jardin Suisse, Schweizer Familiengärtner-Verband sowie der Schweizer Bauernverband (SBV) offiziell das Internationale Jahr der Pflanzengesundheit. Im Zentrum steht dabei, das Einschleppen von neuen Krankheiten und Schädlingen in die Schweiz zu verhindern.

Kirschessigfliege

Diese verursachen in der Landwirtschaft grosse Probleme: Im Jahr 2014 hat die Kirschessigfliege übermässig stark zugeschlagen und Trauben, Beeren und andere Früchte versauern lassen. «Unterdessen müssen die betroffenen Kulturen vermehrt mit Insektiziden behandelt oder aufwändig eingenetzt werden, um den Befall auf ein erträgliches Mass zu reduzieren», schreibt der SBV.

Goldgelbe Vergilbung, Marmorierte Baumwanze

Die goldgelbe Vergilbung lässt Reben absterben. Die kantonalen Dienste ordnen obligatorische Insektizid-Behandlungen an, um deren Ausbreitung zu verhindern. «2019 verursachte die Marmorierte Baumwanze Millionenverluste», schreibt der Bauernverband. Sie deformierte Birnen und machte diese unverkäuflich, da sie den optischen Ansprüchen der Abnehmer nicht mehr genügten.

Maiswurzelbohrer

Der Maiswurzelbohrer habe die Schweiz ebenfalls erreicht, er konnte sich aber dank der in der Schweiz seit jeher praktizierten Fruchtfolgetechnik im Gegensatz zur EU (noch) nicht etablieren, hält der SBV fest.

Weitere lauern in den Nachbarländern

Weitere neue Schädlinge stünden bereits in unseren Nachbarländern bereit, warnt der SBV. Der Japankäfer habe über 200 mögliche Wirtspflanzen, darunter Mais, Tomaten, Kirschen, Äpfel und Reben, aber auch Ahornbaum, Linden, und Rosen. Das Feuerbakterium Xylella Fastidiosa befalle über 300 Pflanzenarten, darunter Reben und Steinobst.

Keine Pflanzen mitbringen

Der SBV ruft deshalb gemeinsam mit seinen Partnern die Bevölkerung auf, keine Pflanzen, Früchte, Gemüse, Schnittblumen oder Samen aus den Ferien nach Hause zu nehmen.

Gleichzeitig will er das Jahr nutzen, um über das Thema Pflanzenschutz und -gesundheit zu informieren, dazu die vielen vorbeugenden Massnahmen der Bauern. «Weil sie auf den Erlös aus dem Produktverkauf angewiesen sind und es nicht für alle Gefahren Alternativen gibt», kämen die Bauernfamilien aber nicht darum herum, befallene Kulturen mit Pflanzenschutzmitteln zu behandeln, teilt der SBV mit. Ohne Pflanzenschutzmittel sänke die einheimische Produktion gemäss Studien im Schnitt um 20 bis 40 Prozent.