Der Erreger wurde bei toten Tieren in der Woiwodschaft Lebus gefunden, wie der polnische Veterinärdienst mitteilte. Die Kadaver waren am Wochenende entdeckt worden. Bei einem dieser Tiere war ASP bereits nachgewiesen, zudem bei einem zuvor überfahrenen Wildschwein.

Tote Wildschweine an der Grenze zu Deutschland gefunden

Die EU-Kommission will sich nun einen Überblick über die Situation verschaffen. Ein Wissenschaftler des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) reise dafür nach Westpolen, teilte das deutsche Bundesforschungsinstitut auf der Insel Riems bei Greifswald am Dienstag mit.

Über den ersten Fall hatte die polnische Behörde am Freitag informiert: Das überfahrene Tier war am 4. November zwischen den Ortschaften Nowa Sol und Slawa im Kreis Wschowski gefunden worden - etwa 80 Kilometer von der Grenze des deutschen Bundeslandes Brandenburg entfernt. Freiwillige hatten daraufhin beim Durchkämmen des Geländes rund um den Fundort 19 verendete Wildschweine gefunden. Bei allen wurde das gefürchtete Virus nachgewiesen.

Polnische Armee im Einsatz

An der Suche nach weiteren toten Wildschweinen seien mittlerweile auch Soldaten der polnischen Armee beteiligt, teilte der Veterinärdienst mit. "Wir haben heute noch ein weiteres totes Tier gefunden", sagte Stanislaw Mysliwiec, Vorsitzender der Landwirtschaftskammer, der Nachrichtenagentur DPA in Warschau.

Bereits am Wochenende hätten Forstbetriebe damit begonnen, im Umkreis von fünf Kilometern um die erste Fundstelle einen Zaun zu ziehen. "Das ist so ein Zaun, wie er verwendet wird, um Wildtiere vom Überqueren von Landstrassen abzuhalten."

Laut Veterinärdienst wurde der Bau des ersten Zauns am Montag abgeschlossen. Ein weiterer solle nun um eine grössere Sperrzone gezogen werden. Polen gehört in Europa neben Rumänien, Ungarn und dem Baltikum zu den besonders von ASP betroffenen Regionen.

Ungefährlich für Menschen

Für den Menschen sind die Viren ungefährlich, für Wild- und Hausschweine aber meist tödlich. Die Schweiz ist bisher von der Seuche verschont geblieben. Um eine Einschleppung zu vermeiden, läuft ein Früherkennungsprogramm.

Konsumenten können ebenfalls zur Vermeidung beitragen. Die grösste Gefahr für eine Einschleppung geht gemäss Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) gegenwärtig von Lebensmitteln wie Salami, Schinken und ähnlichem aus, die aus verseuchten Ländern mitgebracht wurden.