Wie aus Daten des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) hervorgeht, wurden 2016 in den meldepflichtigen Schlachtbetrieben insgesamt 23,23 Mio t Schweinefleisch produziert; das waren 315'000 t oder 1,4% mehr als im Vorjahr. Der bisherige Rekord datiert aus dem Jahr 2007 mit 22,98 Mio t; dafür wurden damals rund 260 Millionen Schweine verarbeitet. Diese Höchstmarke wurde 2016 mit 257,16 Millionen geschlachteten Schweinen in der EU nicht gerissen, weil die Schlachtgewichte der Tiere seitdem gestiegen sind, und zwar von durchschnittlich 88,4 kg auf zuletzt 90,3 kg. Insgesamt nahm 2016 die Zahl der Schweineschlachtungen gegenüber dem Vorjahr um 1,61 Millionen Tiere oder 0,6 % zu.

Einen grossen Anteil am Anstieg der EU-Schweineproduktion hatte im vergangenen Jahr die expandierende Schweinehaltung in Spanien. Dort wuchs der Schweinebestand gegenüber 2015 um 3,0% auf die neue Rekordmarke von 29,23 Millionen Tieren. Mit 47,7 Millionen Schweinen kamen dort gut 1,3 Millionen oder 2,9% mehr Tiere an den Haken als 2015; die Schweinefleischerzeugung legte aufgrund der höheren Schlachtgewichte sogar um 5,3% auf 4,06 Mio t zu. Deutschland behielt im Berichtsjahr zwar seine Position als grösster Schweineproduzenten in der EU, doch stagnierten sowohl die Schlachtungen mit 59,26 Millionen Tieren als auch die Fleischerzeugung mit 5,57 Mio t auf dem Vorjahresniveau.

Frankreich konnte seinen dritten Platz im EU-Ranking mit einem Zuwachs bei der Schweinefleischproduktion von 1,0 % auf 1,99 Mio t knapp vor Polen behaupten. In östlichen Nachbarland legte die Erzeugung jedoch überdurchschnittlich stark um 3,0% auf 1,96 Mio t zu, was durch den wachsenden Schweinebestand und höhere Lebendeinfuhren möglich wurde. Größere Ferkelimporte dürften auch in Italien zu dem Produktionsplus von 3,9% auf 1,54 Mio t Schweinefleisch geführt haben. Dagegen nahm die Erzeugung beim größten EU-Ferkelexporteur Dänemark gegenüber 2015 um 2,0% auf 1,57 Mio t ab, und auch in Belgien ging das heimische Schweinefleischaufkommen um 5,7% auf 1,06 Mio t zurück.

AgE