Am Donnerstag fuhren die geschmückten Traktoren am Landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg in Gränichen auf: Im Aargau feierten 48 neu ausgebildete Landwirt(innen) und neun Agrarpraktiker ihren Abschluss. In zwei Etappen, um den Gästeaufmarsch im Rahmen zu halten.

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Die Pandemie hatte den Schulalltag zuvor schon umgekrempelt, wie verschiedene Redner an der Schlussfeier in Erinnerung riefen. «Rund 180 Schultage und 1600 Lektionen liegen hinter euch, seit Beginn des letzten Schuljahres immer von eurem digitalen Gerät begleitet und oft im Fernunterricht», schaute Liebegg-Direktor Hansruedi Häfliger zurück. Er hoffe, dass Google nicht schon zur dritten Hirnhälfte geworden sei – denn Bildung lasse sich nicht downloaden. Die müsse sich jeder und jede aktiv aneignen. Vernetzung, Kombinationsfähigkeit und das Fragenstellen seien wichtige Fähigkeiten, um in der Landwirtschaft bestehen zu können, und da sei der Mensch den Maschinen voraus.

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Geschickte Berufswahl

Regierungsrat und Landwirtschaftsdirektor Markus Dieth lobte die jungen Berufsleute für ihre geschickte Berufswahl. «Denn die Land- und Ernährungswirtschaft hat tolle Zukunftsperspektiven, Nahrungsmittel wird es immer brauchen.» Er zeigte sich stolz auf die Qualität der Ausbildung am LZ Liebegg, das weit über die Kantonsgrenze hinaus bekannt sei. «Lassen Sie sich challengen», forderte er die Junglandwirtinnen und Junglandwirte auf, zum Beispiel mit der Teilnahme an den Open Farming Hackdays im September an der Liebegg.

Neue Fragen stellen sich

Auch andere Redner an der Schlussfeier waren sich einig: Die erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen haben sich Lorbeeren verdient, sollten sich aber nicht zu lange darauf ausruhen - neue Verpflichtungen und Herausforderungen werden kommen. Die Frage sei dann aber nicht mehr, ob eine Prüfungsaufgabe richtig gelöst sei, erklärte Christoph Hagenbuch, der Präsident des Bauernverbands Aargau. Sondern, ob der Weizen die Fallzahlen erreicht habe, wie der Abgang eines Kalbes hätte verhindert werden können oder ob beim Kontrollformular die Kreuzchen an der richtigen Stelle gesetzt wurden. Hagenbuch forderte auch ausserbetriebliches Engagement von den Berufsleuten, ob auf Gemeindeebene, im Vereinsleben oder anderswo, und dabei immer das Wohl der gesamten Branche im Hinterkopf zu haben. «Ich bitte euch, nicht nur auf die Ackerfurche zu schauen, sondern auch darüber hinaus.»

Mit Berufsstolz in die Zukunft

Die Landwirtschaft müsse sich dauernd weiter entwickeln, um das Vertrauen der Bevölkerung zu behalten, stellte der Präsident der Schulkommission, Christian Glur, in Aussicht. Mit Freude sehe er heute die gut ausgebildeten und motivierten neuen Berufsleute, «wir können mit Stolz in die Zukunft blicken».

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Die Spitzenplätze

Boas Fuchs aus Endigen schloss bei den Agrarpraktikern EBA mit einem Notendurchschnitt von 5,9 ab. Bei den Landwirten EFZ schaffte Severin Knüsel aus Muhen mit 5,8 die Bestleistung. Und er durfte an der Schlussfeier noch ein zweites Mal auf das oberste Podest steigen: Als Sieger der kantonalen Berufsmeisterschaft wird er die Aargauer Landwirtschaft an den Swissskills 2022 vertreten. Auf dem zweiten Platz folgte Jonathan Frauchiger aus Strengelbach und auf dem dritten Platz Fabian Peter aus Wölflinswil.

[IMG 5]Die Finalisten der kantonalen Berufsmeisterschaft mit Sieger Severin Knüsel, Jonathan Frauchiger auf Rang zwei und Fabian Peter auf Rang drei. (Bild

Das neue Schuljahr

Am LZ Liebegg werden nach den Sommerferien 210 angehende Landwirt(innen) und Agrarpraktiker(innen) zur Schule gehen. Über 70 Frauen bilden sich zur Bäuerin aus und auch die Betriebsleiterschule ist mit 60 Absolvent(innen) gut besucht.

 

Erfolgreiche Absolvent(innen)

Agrarpraktiker EBA: Boas Fuchs Endingen AG (5,9); Reinhard Winter, Ittenthal AG (5,6); Dario Bolliger, Schmiedrued AG; Lukas Flury, Oberdorf SO; Dominik Hediger, Seon AG; Simon Kalt, Zuzgen AG; Efrem Ogbamichael, Rupperswil AG; Kevin Wirz, Kaiseraugst AG; Jonas Zbinden, Seehof BE.

Landwirt/in EFZ: Severin Otto Knüsel, Muhen AG (5,8); Severin Jan Frey, Augst BL (5.7); Fabian Peter, Wölflinswil AG (5,5); Samuel Kaspar Oswald, Küttigen AG (5,5); Jonathan Lukas Frauchiger; Strengelbach AG (5,5); Tabea Adriana Zimmermann, Fisibach AG (5,5); Sven Vollenweider, Merenschwand AG (5,5); Mathias Hunziker, Othmarsingen AG (5,4); Sven Huber, Wil AG (5,3); Fabian Salm, Lenzburg AG(5,3); Philip André Frei, Dällikon ZH (5,3); Karin Schellenberg, Schleinikon ZH (5,3); Ueli Suter, Oftringen AG (5,3); Ralph Baldinger, Lengnau AG; Matthias Andreas Dätwiler, Untersiggenthal AG; Lucien Michel Débaz, Rossenges VD; Adrian Elmiger, Ermensee LU; Pascal Erne, Leibstadt AG; Bettina Erni, Bettwil AG; Dominic Flory, Merenschwand AG; Rebekka Forrer, Neuenhof AG; Luca Gysin, Ormalingen BL; Reto Häfeli, Klingnau AG; Alois Hodel, Beinwil AG; Jasmin Hofstetter, Merenschwand AG; Markus Hunziker, Schmiedrued AG; Reto Jäggi, Biel-Benken BL; Sandro Käser, Oberflachs AG; Ueli Lorenz Kluser, Ebersecken LU; Samuel Leutwyler, Reinach AG; Ursula Lüthy, Schöftland AG; Elischa Imanuel Marti, Aarburg AG; Jann Matthias Meier, Niederwil AG; Jeremias Meyer, Boniswil AG; Samuel Meyer, Dottikon AG.

Landwirt/in EFZ berufsbegleitend: Jonas Nathanael Mjöen, Wildegg AG; Simon Näf, Kaisten AG; Maurus Sebastian Odermatt, Reinach AG; Benjamin Josef Reichmuth, Niederhelfenschwil SG; Lukas Schär, Oschwand BE; David Schleuniger, Klingnau AG; Roman Schönholzer, Wettingen AG; Cedric Schüttel, Hornussen AG; Micha Schwarz, Villigen AG; Robin Jakob Stefani, Kleindöttingen AG; René Studer, Brittnau AG; Nicole Fabienne Widler, Jonen AG; Christian Wiederkehr, Benzenschwil AG.