Die Landwirtschaftskommission der Luzerner SVP hat an ihrer letzten Sitzung über die Marktmacht der Verwerterschaft und der Grossverteiler diskutiert. Und dabei einstimmig eine Anregung an die beiden bäuerlichen Dachorganisationen Schweizer Bauernverband (SBV) und Schweizer Milchproduzenten (SMP) beschlossen: Die beiden Verbände sollen fusionieren. Längerfristig gehöre die Branchenorganisation Milch (BOM) abgeschafft, denn sie könne die Produzenten nicht im gewünschten Mass vertreten, so die Devise.

SMP nehme die Interessen der Milchproduzenten nicht wahr

Die BOM vertrete in erster Linie die Interessen der Verwerterschaft und der Grossverteiler, findet die SVP-Landwirtschaftskommission. Und die SMP habe in dieser Funktion keine Bedeutung mehr. "Entweder wird die SMP abgeschafft oder soll wieder die Interessen der Milchproduzenten wahrnehmen", heisst es in der Medienmitteilung. Heute könnten einzelne Produzenten in Anbetracht der Marktmacht keinen Einfluss auf die Preisgestaltung nehmen. Die Situation der Milchproduzenten sei prekär. Nur eine starke Bauerngewerkschaft könne den Marktpartnern die Stirn bieten. Es sei höchste Zeit, dass bei den landwirtschaftlichen Verbandsstrukturen etwas geschehe.

Verbesserungspotenzial bei der Struktur

SBV und SMP werden deshalb aufgefordert, das Anliegern für eine Fusion aufzunehmen und entsprechend zu handeln. "Eine Fusion ist nicht die Lösung", sagt Jakob Lütolf, Präsident des Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverbands, Vorstandsmitglied SBV und selber Milchproduzent auf Anfrage spontan. Aber Verbesserungspotenzial bei der Struktur der BOM hat auch er ausgemacht. Im Gegensatz zu anderen Branchenorganisationen kommen bei der Milch die "Produzentenvertreter" häufig aus dem Handel. Die Sache mit den zwei Hüten sei den Milchbauern nicht immer dienlich.