"Die Schafzüchter haben aufgehört, die Milch abzuliefern und haben an vielen Orten ihre Milch ausgeleert, um ein Zeichen zu setzten.", schreibt Cornelia Balliana-Nägeli, die nach Sardinien ausgewandert ist und dort mit ihrem Mann eine Milchviehbetreib führt.

Strassen blockiert

Die Schäfer protestierten gegen den tiefen Milchpreis von 60 Cent pro Liter. Sie hätten viele Strassen blockiert und sogar den nationale Fussballclub Cagliari anfänglich verhindert, abzufliegen. Die Bitte an die Fussballer lautete, nicht am Sonntag in Mailand in der Seria A Tim zu spielen.

Solidarität bis zur Kuhmilch

Die sardische Bevölkerung steht hinter den Schafzüchtern. Gestern haben viele Läden und auch einzelne Schulen in ganz Sardinen den ganzen Tag geschlossen, um Solidarität mit den "Pastoren" zu zeigen.

Die Solidarität habe jedoch aufgehört, als bekannt wurde, dass auch Milchzisternen mit Kuhmilch blockiert und ausgeleert wurden. Den Bogen überspannt hätten einige Extremisten, als sie einen Lieferwagen mit Produkten der Molkerei Latte Arborea ausräumten und zerstörten. Latte Arborea hat bei diverse Tanklastwagen Milch verloren. Sie wurde unterwegs auf die Strasse geleert. Bei diversen Betrieben konnten sie die Milch nicht abholen, wegen den Blockaden. Heute habe sich die Situation beruhigt, berichtet Nägeli weiter.

asa/Cornelia Balliana-Nägeli