Vergangene Woche tagten die Luzerner Bäuerinnen am BBZ Natur und Ernährung zum Thema Nachhaltigkeit. In einer Zeit von Food Waste und Plastikflut setzen sich die Bäuerinnen aktiv für eine nachhaltige Zukunft ein. Ziel ist es, den schonenden Umgang mit Ressourcen zu fördern, so dass sich diese wieder regenerieren können.

Anker im Alltag setzen

Doris Müller alias «Frau leben-dig» liess die Bäuerinnen sich bewusst werden, wie sie mit ihren eigenen Ressourcen haushalten können. Man denke sich: «Das wird schon gehen. Bald kann ich eine Pause machen», und mache dann weiter wie zuvor. Über Warnsignale wird laut Müller oft hinweggesehen und der Energiestand fällt in den kritischen roten Bereich. Als Folge fühlt sich frau ausgelaugt, krank, traurig und nicht wertgeschätzt. Der erste Schritt sei zu erkennen, wo Kraft verloren gehe. Die Vorstellung, dass das Ziel möglichst schnell und direkt erreicht werden müsse, präge die Menschen. Es gebe aber grosse Unterschiede zwischen Mann und Frau. Während männliche Wesen geradlinig und fokussiert funktionieren, drehen weibliche Schleifen und gehen Umwege.

«Frau leben-dig» ermutigte die Bäuerinnen, nicht gegen ihr Wesen anzukämpfen und sich mehr von Herz und Bauch leiten zu lassen. Sie empfiehlt, die To-do-Liste mit Aufgaben wie «Pause machen» oder «Waldspaziergang» zu ergänzen. «Denn wenn die Frau Dinge tut, die ihr Kraft geben, profitiert die ganze Familie.»

Das Thema Nachhaltigkeit kann in drei Ebenen unterteilt werden. Die soziale, die ökologische und die wirtschaftliche Ebene sind eng miteinander verbunden und werden im besten Fall gleichermassen gefördert.

Ökologie und Wirtschaft

An der Fachtagung kamen auch die ökologische und die wirtschaftliche Ebene nicht zu kurz. Im Kursraum breiteten sich am Nachmittag wohlriechende Düfte aus. Bei Martina Rocco stellten die Bäuerinnen biologisch abbaubare Reinigungsmittel her. Auf die Wirkung der in kurzer Zeit entstandenen Produkte waren sie gespannt. Weiter wurde diskutiert, wie finanzielle Risiken tief gehalten werden können. Unfall- und Krankentaggeld der Bäuerin sowie das Risiko Invalidität und Todesfall sind je nach Bedarf abzusichern.