Schaffhausen "Gegenwärtig bewegt sich die Landwirtschaft in einem schwierigen Umfeld. Sie ist an allem schuld", sagte Präsident Christoph Graf letzten Freitag an der DV des Schaffhauser Bauernverbands. Die Landwirtschaft kämpfe gegen mehrere Initiativen, die deren Existenz in der bisherigen Form massiv bedrohen würden. «Demokratie ist schon etwas Schönes», sagte Graf, "aber wenn Ahnungslose über Initiativen abstimmen können, welche die Landwirtschaft auf den Kopf stellen, dann ist dies auch schwierig." Deshalb sei es wichtig, den Kontakt und das Gespräch mit der Bevölkerung zu suchen.

Schaffhauser folgen SBV

"Wir schützen, was wir lieben" lautet der Slogan, unter den der Schweizer Bauernverband (SBV) seine Informationskampagne mit Blick auf die Abstimmung zur Trinkwasser-Initiative stellt. Diese Botschaft gelte es einer breiten Bevölkerungsschicht zu vermitteln, stellte Christoph Graf klar. Aus diesem Grund war der Schaffhauser Bauernverband auch an der diesjährigen Frühlingsshow im Herblingertal vom vergangenen Wochenende mit einem attraktiven, informativen und vielseitigem Auftritt mit von der Partie (siehe Zweitartikel).

Plakatkampagne startet

Das Sprichwort "Reden ist Silber, Schweigen ist Gold" sei Mitte des 19. Jahrhunderts im deutschen Sprachgebrauch aufgekommen, erläuterte Virginia Stoll. Bei der bäuerlichen Verbandsarbeit stellt die Geschäftsführerin des Schaffhauser Bauernverband jedoch fest, "dass verständliches Reden und Kommunizieren Gold wert sind". Sie wies darauf hin, dass der Schaffhauser Bauernverband im vergangenen Jahr seinen Internetauftritt neu gestaltet hat.

Ebenso ist man mit einer neuen Plakatkampagne gestartet. Sie stellt junge Bäuerinnen und Bauern aus dem Kanton und deren Produkte in den Mittelpunkt. Dies alles kombiniert mit einem witzigen Spruch. "Ich ha nid nu Chabis im Chopf", findet etwa Gemüsebauer Miro Weber aus Neunkirch, der samt einer Auswahl an Gemüsen vom Plakat lacht. Die jugendliche Kampagne ermögliche, mit der Bevölkerung im Gespräch zu bleiben.

Ehrengast an der Olma 2020

Mit Blick auf die grossen Herausforderungen wie Digitalisierung, Pflanzenschutz und Ressourcenschonung stellte Virginia Stoll aber auch fest, das Reden allein nicht genügt. "Wir reden nicht nur über diese Themen, wir arbeiten auch daran", sagte sie. Bei der Vorstellung des Jahresprogramms war zu erfahren, dass die Olma 2020 den Verband bereits jetzt beschäftigt. Dann wird Schaffhausen Ehrengast an der grössten Herbstmesse der Ostschweiz sein.

Eine von sechs Pilotregionen

Die Delegierten genehmigten sämtliche traktandierten Geschäfte einstimmig und diskussionslos. Im Informationsteil des Landwirtschaftsamts warf dessen Chef Markus Leumann einen Blick auf die AP 22+. Diese sieht im Hinblick auf die in der ­Ver­fassung verankerte "standortangepasste und ressourceneffiziente Produktion" neue ­Beitragsformen für eine standortangepasste Landwirtschaft vor. Dabei sollen die Kantone mehr Kompetenzen und mehr Aufgaben erhalten, aber auch einen höheren Anteil der Kosten übernehmen. Wie Leumann ­darlegte, sollen in dieser Beitragsform Elemente wie Landschaftsqualität, Vernetzung und Ressourcenschutz verbunden werden. Der Kanton Schaffhausen ist eine von sechs vom Bund ausgewählten Pilotregionen, in denen die neuen Beitragsformen entwickelt werden.

Zusammenarbeit mit Zürich

Matthias Schick vom Strickhof erläuterte im Detail die neue Vereinbarung der Kantone Zürich und Schaffhausen zur Beratung in der Nutztierhaltung. Sie ist seit Anfang Jahr gültig. Die Vereinbarung fasst die beiden Kantone als eine Beratungsregion auf. Damit können die Nutztierhalter des ­Kantons Schaffhausen das umfassende Beratungsangebot des Strickhofs im gleichen Umfang und zu den gleichen Bedingungen nutzen wie ihre Kollegen im Kanton Zürich.

Mehr Informationen zur Kampagne: www.schaffhauserbauer.ch