Im Jahr 2018 hat die Qualitas AG knapp 32‘000 SNP-Typisierungen für Rindviehzuchtverbände organisiert. Im Vorjahr waren es erst 12‘000, wie Geschäftsführer Jürg Moll an der Generalversammlung am Mittwoch in Zug ausführte. Die Organisation wurde im vergangenen Jahr durch das zuständige internationale Komitee für dieses Verfahren akkreditiert und gehört zu den wenigen Zentren, welche SNP-Abstammungskontrollen selber durchführen können: Neben dem Schweizer Unternehmen verfügen lediglich drei weitere Rechenzentren in Deutschland und Italien über das gleiche Privileg. Der Zuwachs der SNP-Typisierungen schlug sich in der Rechnung nieder: Die Erlöse erhöhten sich um 1 auf 1,8 Millionen Franken, allerdings stieg im Gegenzug auch der Aufwand für Dienstleistungen um 800‘000 Franken.

Informatik und Zuchtwerte

Die beiden Kerngeschäfte der Qualitas AG sind die Informatik und die Zuchtwertschätzung (ZWS). Mit dem Kälbergesundheitsdienst kam ein neuer Kunde dazu. Die digitale Transformation durchdringe heute alle Lebensbereiche, stellte Verwaltungsratspräsident Lucas Casanova fest. "Als wissensorientiertes Unternehmen sind wir prädestiniert, um in der Digitalisierung der Landwirtschaft eine zentrale Rolle einzunehmen." Als Meilenstein bezeichnete er die Einführung der ZWS Mastitisresistenz. Im Berichtsjahr wurde die Geschäftsleitung mit zwei Frauen aufgestockt: Alexa Aufdermauer ist für den neuen Bereich Business-Analyse und Projektmanagement zuständig, Marina Kraus für Kommunikation und Operating. Eine Rochade gab es dieses Jahr im Verwaltungsrat: Christoph Böbner ersetzt Stefan Felder als Vertreter von Swissgenetics.

Datenaustausch mit Melkrobotern

Jürg Moll informierte über die laufenden und künftigen Projekte. Aufgegleist ist inzwischen etwa der automatische Tierdatenaustausch mit Melkrobotern. Daran beteiligt sind über 100 Betriebe. "Der Aufwand war grösser, als wir erwartet hatten. Aber jetzt läuft es", meinte er dazu. Den Milchkontrolleuren steht neuerdings eine App zur Verfügung, mit der sie die Daten elektronisch erfassen und weiterleiten können. Ausserdem wurde an Zuchtwertschätzungen für Aufzuchtverluste und für Ketoseanfälligkeit gearbeitet.