Die im Januar 2018 eingereichte Initiative "Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung - Keine Subventionen für den Pestizid- und den prophylaktischen Antibiotika-Einsatz" verlangt unter anderem, dass nur noch die Landwirtschaftsbetriebe Direktzahlungen oder Subventionen erhalten, die keine Pestizide einsetzen. Für die andere Volksinitiative "Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide" werden noch Unterschriften gesammelt (Stand 2. Februar 2018). Sie will die Anwendung von synthetischen Pestiziden grundsätzlich verbieten, auch auf importierten Produkten.

Eine Annahme der Volksbegehren würde die Schweizer Landwirtschaft zweifellos massiv verändern. Viele Kulturen könnten gar nicht mehr angebaut werden. Eine Extensivierung wäre die Folge, und der Selbstversorgungsgrad mit Lebensmitteln würde massiv sinken. Auch die biologische Produktion wäre von einem grundsätzlichen Verbot von Pestiziden betroffen. Da die Bevölkerung aber trotzdem ernährt werden muss, müssten mehr Lebensmittel importiert werden. Die Produktion würde damit auf fremde Äcker ausgelagert, die Verantwortung an fremde Bauern abgetreten. So wie das die Schweizer Industrie in den letzten Jahrzehnten bereits gemacht hat, mit der Verlagerung der Produktion in Billiglohnländer mit tieferen Umweltstandards.

lid