Seit zwei Jahren läuft im Kanton Freiburg das Projekt ReLait zur Antibiotikareduktion in der Tierhaltung. Anlässlich der "Antibiotika Awareness"- Woche ziehen die Verantwortlichen Bilanz und informieren über Schlüsselpunkte zum Gelingen des Projekts.

Mitglieder mehr als verdoppelt

2017 war ReLait mit rund 60 beteiligten Milchproduzenten gestartet. Heute sind es bereits 150, heisst es in einer Medienmitteilung des Kantons Freiburg. Am Projekt beteiligt sind verschiedene Akteure in der Tierhaltung:

  • Tierärzte: Sie legen Strategien fest, etwa für die Verbesserung der Euter-, die Kälber- oder die Gebärmuttergesundheit. Ausserdem sollen sie Landwirte zum Mitmachen motivieren und bei ihrer Arbeit die Herdengesundheit gemeinsam mit den Tierhaltern verbessern.
  • Wissenschaft: Die Vetsuisse-Fakultät der Uni Bern agiert als Bindeglied zwischen Grangeneuve als Leiter des Projekts und den praktizierenden Tierärzten.  
  • Sowie landwirtschaftliche Berater und Betriebsleiter

Nicht nur einzelne Tiere behandeln

Die Praktizierende und amtliche Tierärztin Amandine Baumert betont in der Mitteilung, wie wichtig ein verbessertes systematisches Management der Betriebe sei: Es führe letztendlich zu einer besseren Gesundheit des Tierbestands, wodurch weniger Antibiotika eingesetzt werden müsse.

Verschiedene Sichtweisen zum Erfolg

 

«Dank ReLait ist man sich auch allgemein darüber bewusst geworden, dass der praktizierende Tierarzt nicht nur dazu da ist, ein einzelnes Tier zu behandeln, sondern dass ihm auch eine Rolle auf der Ebene der Gesamtvision des Betriebs zukommt, sowohl was die Herdengesundheit, die Ernährung als auch die Architektur des Bauernhofs betrifft», führt Baumert weiter aus. 

Neu sei für das Projekt ReLait die enge Zusammenarbeit von landwirtschaftlichen Beratern und Tierärzten: so könnten unterschiedliche Sichtweisen auf den Betrieb eingebracht werden. Die Zusammenarbeit werde zusätzlich durch Betriebsbesichtigungen gefördert. 

 

Das ist ReLait

 

Das 2017 lancierte Projekt wird von Grangeneuve (FR) unter anderem in Partnerschaft mit dem Amt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen, der Vetsuisse-Fakultät der Universität Bern (Veterinärmedizin), den praktizierenden Tierärzten, dem Amt für Landwirtschaft und der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) geleitet. Es fügt sich in die Strategie Antibiotikaresistenzen StAR des Bundes ein und umfasst Methoden für die Gesundheitsprävention und die Milchanalysen, die dazu dienen, den Einsatz von Antibiotika durch eine bessere Gesundheit der Tiere zu reduzieren.