Ardanowski kündigte darüber hinaus ein Programm an, mit dem die Regionen besser auf Zeiten mit ausbleibenden Niederschlägen vorbereitet werden sollen. Demnach will das Warschauer Landwirtschaftsministerium künftig verstärkt den Ausbau und den Erhalt von Rückhaltungs- und Bewässerungssystemen fördern. Dafür werde man umgerechnet 234 Millionen Euro aus dem laufenden Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum (EPLR) zur Verfügung stellen, teilte der Minister gestern mit.

 

Einkommen der Bauern sichern

Nach seinen Angaben wird derzeit noch darüber beraten, ob das Programm landesweit oder nur in den besonders von Trockenheit betroffenen Wojewodschaften eingeführt werden soll. Ardanowski plädiert für die zweite Variante, da so am ehesten positive Effekte erzielt werden könnten. Neben dem Förderprogramm arbeitet das Agrarressort dem Minister zufolge auch an einer Einkommensversicherung. Diese solle einspringen, wenn das Einkommen eines Landwirts ohne dessen Verschulden unter einen bestimmten Wert der Vorjahre falle. Hier seien allerdings noch praktische Hürden zu überwinden, da viele Betriebe keine förmliche Buchhaltung führten, erläuterte Ardanowski.

Sorge um mögliche Dürre

Obwohl die Witterung seit Ende April auch in Polen wechselhafter geworden ist, wächst regional die Sorge wegen einer möglichen Dürre. Laut Medienberichten hat es in manchen Landesteilen seit Mitte März nur wenige Liter Regen gegeben, so dass die Bestände hier mitunter schon deutliche Zeichen von Trockenstress zeigten. Die Landwirtschaftskammern der Wojewodschaften Łódź und Kujawien-Pommern in der Mitte und im Südwesten Polens hatten deshalb bereits in der vergangenen Woche die Regionalverwaltungen und den Landwirtschaftsminister gebeten, Maßnahmen zur Einschätzung der Situation und mögliche neue Hilfen ins Auge zu fassen.