Insbesondere bei den an sich wenig mobilen Pflanzen erstaunte das Tempo die Forscher, wie die Universität Basel in einer Mitteilung schreibt. "Tiere und Pflanzen der Schweiz reagieren bereits heute und mit erstaunlicher Geschwindigkeit auf die steigenden Temperaturen", liess sich Studienleiter Valentin Amrhein, Biologe an der Universität Basel, zitieren.


Die Sommertemperaturen in der Schweiz sind zwischen 1995 bis 2010 auf allen Höhenstufen um etwa 0.07 Grad Celsius pro Jahr gestiegen, wie die Forscher in ihrer Publikation im Fachjournal "PLOS ONE" berichten.

Der Aufwärtstrend fand sich allerdings bei Pflanzen und Schmetterlingen auf den 214 Testflächen nur unterhalb der Waldgrenze. Darüber bewegten sich nur die Vögel weiter in die Höhe. Als möglichen Grund geben die Forscher an, dass Veränderungen der Lebensräume in hohen Lagen dem Klimatrend entgegenwirken könnten.

Lebensräume schwinden
Zum Beispiel werden viele Alpweiden nicht mehr bewirtschaftet und von Bäumen überwuchert, womit Lebensräume schwinden. Alpenpflanzen könnten zudem besser vor den Folgen des Klimawandels geschützt sein als Pflanzen in tieferen Lagen, weil es in den Bergen auf kleinem Raum viele kühlere und wärmere Nischen gibt, mutmassen die Autoren.

Die Schweizer Daten passen zu den Messungen anderer Wissenschaftler: Diese zeigen, dass die europäischen Vogel- und Schmetterlingsarten in den letzten zwei Jahrzehnten durchschnittlich um 37 respektive 114 Kilometer nach Norden gewandert sind.

Das Schweizer Biodiversitätsmonitoring überwacht seit 2001 im Auftrag des Bundesamts für Umwelt die Artenvielfalt in der Schweiz. Dabei werden auf über 500 landesweit verteilten Flächen von einem Quadratkilometer Grösse sowie auf 1600 kleinflächigen Lebensräumen Pflanzen und Tiere bis in eine Höhe von etwa 3000 Metern gezählt.

sda