Es steckt viel Arbeit in einem Apfel, der gut schmeckt, schön aussieht und lagerfähig ist. «Das möchten wir den Konsumenten am Apfelfest zeigen», erklärte OK-Präsident Thomas Schwarz am vergangenen Wochenende in Lupfig AG.

Ideale Gastgeber

Der zentral gelegene Loorhof mit seiner guten Infrastruktur und vor allem mit der engagierten Gastgeberfamilie Suter war ein idealer Standort. Am Donnerstag und Freitag wurden Schulklassen durch die Anlage geführt. Am drückend heissen Samstag blieb der Aufmarsch verhalten, am Sonntag flanierten dann zahlreiche Besucherinnen und Besucher über das Gelände, insgesamt besuchten mehrere Tausend das Apfelfest.

Im Eingangsbereich leuchtete eine Pyramide aus makellosen Äpfeln. Aber die Organisatoren liessen auch hinter die Kulissen blicken: Am Stand des Landwirtschaftlichen Zentrums Liebegg wurde über Krankheiten und Schönheitsfehler gesprochen und frostgeschädigtes, schorfiges, wurmstichiges Obst gezeigt.

«Würden Sie das kaufen?», war die zentrale Frage mit Verweis auf den Zweck von Pflanzenschutzmitteln, die für viele Konsumenten ein rotes Tuch geworden sind. «Wenn ich den Leuten die Gründe für den Pflanzenschutz erkläre, leuchtet es ihnen ein», erklärte Franz Freiermuth, einer der Obstproduzenten, die vor Ort über ihre Arbeit informierten. Aber hier seien wohl ohnehin eher Landwirtschafts-Sympathisanten.

Für langfristige Denker

Am FiBL-Stand waren Apfelsorten zum Degustieren aufgeschnitten. Der im Laden beliebte Gala-Apfel stand in der Publikumsgunst deutlich hinter der Sorte Werdenberg. Deswegen wird aber kein Produzent seine Bäume auswechseln, denn Obstproduktion ist ein langfristiges Geschäft: Zwei Jahre vor der Pflanzung muss der Bauer die Bäume bestellen und sich für die Sorten entscheiden, die danach zwölf bis 15 Jahre lang am Markt gefragt sein sollen. Das gab es neben vielem anderem auf den Führungen durch die Obstanlage zu hören.

Das ist Natur

Wie hart die Arbeit mit der Natur sein kann, fuhr den Besuchern beim Gang durch Baumreihen in Lupfig ein: Äpfel wachsen dort heuer fast keine, weil die Knospen bei einem Frühlingsfrost erfroren sind. Immerhin hat Familie Suter in Birmenstorf AG einen zweiten Standort, wo eine normale Ernte in Aussicht steht.

Neben den Informations-Ständen waren auch Maschinen ausgestellt, denn nicht nur für Konsumenten, auch für die Obstproduzenten selber war das Apfelfest ein Treffpunkt. «Es tut uns gut, wenn wir uns einmal in einem solchen Rahmen treffen können» fand OK-Präsident Thomas Schwarz. Und es sei für alle Beteiligten ein motivierendes Gefühl, einen solchen Anlass auf die Beine stellen zu können. Die Anwesenheit vieler junger Familien machte ihm besonders Freude – «diese Konsumenten sind für uns wichtig». So wichtig wie ein offenes Ohr von der Politik, was Landwirtschaftsdirektor Markus Dieth mit seiner Anwesenheit bezeugte.