Mit dem in beiden Räten einstimmig gutgeheissenen Vorstoss wird der Bundesrat aufgefordert, sämtliche Empfehlungen des Nationalen Massnahmenplans zur Gesundheit der Bienen landesweit rasch und konsequent umzusetzen. Dabei soll der Bund eng mit den Kantonen zusammenarbeiten und zur Finanzierung beitragen. Weiter soll der Bundesrat den Insektenschutz in sämtliche Sektoren integrieren, ob Agrarpolitik, Raumplanung, Bildungspolitik oder Wirtschaftspolitik. Über den Stand der Bemühungen soll er regelmässig berichten.

Vom Insektensterben seien nicht nur die Äpfel im Thurgau, die Kirschen in Basel-Land oder die Aprikosen im Wallis betroffen, schrieb Guhl in seinem Vorstoss. Gefährdet seien auch die Blumenpracht in den Alpen, die Amphibien, Fische und Vögel und letztlich die Menschen. Das Parlament teilt die Sorge des Motionärs um den schlechten Zustand der Insektenvielfalt. Die Situation sei besonders dramatisch, da das Insektensterben das Leben im Kern berührt, sagte Ständerat Martin Schmid (FDP/GR) im Namen der Kommission.

«Es geht ums Lebendige»
Der Verlust an Biodiversität bedrohe die Qualität der Insektenlebensräume. Leider zeigten verschiedene Massnahmen, die bereits ergriffen wurden, nicht die erhofften Resultate. Der Bundesrat und die Verwaltung bekräftigten die Absicht, rasch mit vereinten Kräften wirkungsvoll zu handeln. «Es geht hier ums Lebendige», sagte Umweltministerin Simonetta Sommaruga.

Das Bundesamt für Umwelt wird demnächst in einem Bericht die Ursachen ausführlicher darlegen. Der Bericht soll als Basis für weitere Massnahmen dienen. Seit einem Jahr widmet sich auch eine parlamentarische Gruppe den Bienen.