Seit März 2018 waren auf dem Betrieb immer wieder einzelne Tiere von der Tierseuche betroffen. Laut der eidgenössische Tierseuchengesetzgebung werden üblicherweise nur erkrankte Tiere, welche gleichzeitig klinische Symptome und einen positiven Laborbefund haben getötet.

Hoher Infektionsdruck

In dem Betrieb in Puschlav sei jedoch der Infektionsdruck so hoch gewesen, dass der ganze Bestand eliminiert werden musste, wie der Kanton Graubünden in einer Mitteilung schreibt. Insgesamt starben auf dem Betrieb 210 Ziegen an der unheilbaren Krankheit.

Geringe Ansteckungsgefahr

Der Ziegenbetrieb hatte in den letzten Jahren kaum Tierverkehr und sömmerte seine Ziegen nicht zusammen mit anderen Betrieben. Zudem wurde im letzten Jahr keine Milch in Verkehr gebracht. Die Wahrscheinlichkeit, dass andere Ziegenbetriebe im Tal angesteckt wurden, sei daher gering.

 

Unheilbare Krankheit

Paratuberkulose ist eine chronische bakterielle Erkrankung und führt zur starken Abmagerung und zum Tod. An Paratuberkulose erkranken Rinder und Ziegen, seltener Schafe und Wildwiederkäuer. Es gibt keine Therapie, infizierte Tiere sind daher auszumerzen. Nur ein kleiner Teil der infizierten Tiere entwickelt sichtbare Symptome und die Tiere erkranken erst im Alter von über zwei Jahren. Deshalb bleibt die Paratuberkulose oft über längere Zeit unerkannt. Der Erreger ist das Mycobacterium avium subsp. paratuberculosis (MAP). Die Infektion erfolgt vorwiegend oral über kontaminierten Kot oder über erregerhaltige Milch. Auch über Sperma wird der Erreger ausgeschieden.Gemäss Statistik des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen gibt es in der Schweiz jährlich maximal 10 Fälle von Paratuberkulose bei Ziegen.