Zwar waren Hartbonbons mit knapp 70 Prozent Anteil an der Gesamtproduktion auch 2020 die mit Abstand beliebteste Zuckerware, aber auch hier musste die Branche einen Rückgang um 6 Prozent verzeichnen. Schlimmer noch sieht es bei Marzipan (- 20 Prozent) und Weichbonbons (- 10 Prozent) aus, wie der Verband der industriellen Zuckerwaren-Hersteller Biscosuisse in einer Mitteilung schreibt. 

2 Prozent besser verkauften sich von Swissmedic registrierte Produkte und auch Gelée- und Gummibonbons sowie Dragées konnten zulegen. 

Über drei Viertel werden importiert

Der Anteil Importware auf dem Schweizer Zuckermarkt liegt mit über 78 Prozent sehr hoch und ist im vergangenen Jahr um nochmals 2 Prozent gestiegen. Der grösste Teil, nämlich mehr als ein Drittel davon stammt aus Deutschland. Gemäss Biscosuisse ist die Ware aus dem Ausland deutlich billiger als Produkte aus der Schweiz. 

Insgesamt ging die verkaufte Menge Zuckerwaren 2020 um knapp 5 Prozent, der Umsatz sank dabei aber überproportional um gut 12 Prozent. Das Exportgeschäft verlief nicht besser als jenes im Inland.

Pandemie- und Politik-Sorgen

In erster Linie sei die negative Entwicklung des Geschäfts mit Zuckerwaren eine Folge der Corona-Pandemie. Eine Erholung dürfte eine Weile auf sich warten lassen und sei vom weiteren Verlauf der Krise abhängig.

Was Biscosuisse weiter Sorgen bereitet, ist die Politik. Genauer gesagt der Mindestgrenzschutz für Zucker, das die Wirtschaftskommission des Nationalrats unbefristet im Landwirtschaftsgesetz verankern möchte. Das würde die Rahmenbedingungen und die Wettbewerbsfähigkeit des Produktionsstandorts Schweiz weiter verschlechtern, warnt der Verband. «Eine solche Politik wäre unverständlich, kontraproduktiv und letztlich verantwortungslos».

Verständnis aus der Zuckerbranche

Die Forderungen und Ansichten der Dauerbackwaren- und Zuckerwarenbranche sind jenen der Schokoladenindustrie sehr ähnlich. Auch Chocosuisse beklagt sich über hohe Rohstoffpreise, findet aber Verständnis in der Zucker- und Milchbranche.