Für ihr Rechenmodell verwendete das Team um Luigi Ponti vom Centro Ricerche Casaccia in Rom die aktuellen Klimavorhersagen für den Mittelmeerraum. Diese gehen davon aus, dass die Jahresdurchschnittstemperaturen zwischen 2030 bis 2060 um etwa 1,8 Grad Celsius steigen werden.

Doch in einzelnen Regionen wirkt sich diese Erwärmung sehr unterschiedlich aus, wie die Forscher im US-Fachblatt "Proceedings of the National Academy of Sciences" (PNAS) schreiben. In ihrem Modell berücksichtigten sie nebst diesen regionalen Variationen auch das Wachstum der Olivenbäume sowie die Bestandesentwicklung der Olivenfliege, dem wichtigsten Oliven-Schädling.

Über den gesamten Mittelmeerraum hinweg werde der Ertrag mit der Klimaerwärmung um gut 4 Prozent steigen und der Olivenfliegen-Befall um 8 Prozent sinken. Dies führe zu einer Netto-Ertragssteigerung von 9,6 Prozent, schreiben die Forscher.

Doch da Bäume und Fliegen jeweils unterschiedliche Temperaturtoleranzen haben, variieren diese Zahlen je nach Region beträchtlich. Im gesamten nordafrikanischen Raum rechnen die Wissenschaftler mit einem Zuwachs von 41 Prozent, im Mittleren Osten hingegen mit einer Abnahme von 7,2 Prozent.

Die Forscher warnen, dass aufgrund des Klimawandels möglicherweise wenig profitable Olivenhaine aufgegeben werden. Dies könnte zu einem höheren Risiko für Feuersbrünste und zu einem Verlust von fruchtbarem Boden und sowie von Artenvielfalt führen.

sda