In der Ausgabe vom 12. März berichteten wir bereits über das Lieblingsstück der Familie Spiri aus Ottoberg TG – dem McCormick-423-Traktor. Heute schenken wir ihrem Bindemäher Beachtung, der noch weitaus mehr Jahre auf dem Buckel hat. «Wir schätzen, dass der Bindemäher in den 1940er-Jahren gebaut wurde, weil er bereits einen Zapfwellenantrieb besitzt. Seine Vorgänger mit Bodenantrieb wurden noch von Pferden oder Ochsen gezogen, später dann von Traktoren», beginnt Heinz Spiri in die Vergangenheit einzutauchen.

Der Bindemäher war nach dem zweiten Weltkrieg weit verbreitet

Gebaut wurde der Bindemäher der Marke McCormick im norddeutschen Neuss in der Nähe von Düsseldorf. Vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg waren Bindemäher bis Ende der 1960er Jahre in Deutschland verbreitet, danach wurden diese vom Mähdrescher verdrängt.

Seinen Ursprung hat er 1872 in den USA

Historisch hat der Bindemäher seinen Ursprung 1872 in den USA. Er ersetzte damals das manuelle Mähen mit der Sichel, Sichte oder Sense und konnte das Getreide zusätzlich bündeln und zu Garben binden.

«Gemäht wurde bereits etwas früher, wenn der Kern noch nicht ganz trocken war. Dies hatte den Vorteil, dass man keinen Kornverlust während der Mäharbeiten hatte», erklärt Spiri. Die Garben wurden dann jeweils auf dem Acker einige Tage zum Trocknen aufgestellt, später eingesammelt, eingelagert und im Winter gedroschen.

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Spiri hat grosses Interesse an Getreideerntemaschinen

Heinz Spiri und sein Vater Heiri sind leidenschaftliche Fans der Marke McCormick. «Wir interessieren uns vor allem für die technische Entwicklung der verschiedenen Getreideerntemaschinen dieser Marke. Den Vorgänger des Bindemähers, den Getreidemäher von Cyrus Hall McCormick, besitzen wir bereits und auch einen IF-Mähdrescher. Der Bindemäher der gleichen Marke fehlte uns noch.»

Der fehlende Bindemäher wurde fast vor der Haustür gefunden

Sein Vater war es, der vor sechs Jahren ein Inserat des Bindemähers in der Zeitung fand. «Nicht weit von unserem Wohnort entfernt, stand dieser jahrelang im Schopf. Wir haben ihn gekauft und wollten ihn gleich wieder funktionsfähig machen.» So packten Vater und Sohn an, frischten den etwa 81-jährigen Bindemäher auf und legten auf dem Acker gleich los. «Wir hatten ein enormes Glück, dass er von Anfang an funktionierte. Auch fanden wir schon bald über einen Oldtimerfreund die richtige Schnur zum Binden der Getreidehalme», erzählt er begeistert.

«Es gibt nichts Schlimmeres, als ein so gutes Stück im Schopf zerfallen zu lassen»

Mindestens einmal im Jahr wird der McCormick-Bindemäher für Vorführungen hervorgeholt. Denn es gäbe nichts Schlimmeres, als ein so gutes Stück im Schopf zerfallen zu lassen, so der begeisterte Besitzer.