Nur dank der Unterstützung und Mithilfe seiner Familie und Eltern sei das vielfältige und grosse Engagement überhaupt möglich, sagt Hanspeter Renggli. Der 26 jährige Junglandwirt aus Ruswil leitet seit 2015 den elterlichen Betrieb in Ruswil, dazu gehört auch eine Alp im Entlebuch. Derzeit ist Renggli stark beschäftigt als OK-Präsident von Luzern muht. Er engagiert sich aber auch bei den Junglandwirten Zentralschweiz und bei mehreren Vereinen.

Warum engagieren sich die Ehemaligen in der Stadt Luzern mit dem Auftritt «Luzern muht»?

Hanspeter Renggli: Es bedeutet mir sehr viel, dass wir Bauern ein gutes Bild der Landwirtschaft vermitteln können. Es ist wichtig, der städtischen Bevölkerung die Arbeit von uns Bauern näherzubringen. So gelangen wir direkt zu den Konsumenten, welche weniger nah an der Produktion sind als dies im ländlichen Raum noch der Fall ist.

Welche Botschaften wollen Sie denn vermitteln?

Wir wollen die Landwirtschaft zeigen, wie sie wirklich ist. Die ist anders, als dies über den Tourismus oder in der Werbung vermittelt wird, beispielsweise der jodelnde Alpöhi mit Bart. Der passt nicht in unsere Region. Wir zeigen eine moderne, produktive Landwirtschaft, die Lebensmittel herstellt, und welche Arbeit dahintersteckt.

Sie wollen also ein realistischeres Bild vermitteln, als was den Konsumenten in der Werbung suggeriert wird?

Genau, wenn wir Bauern selber mit den Leuten reden können und aufzeigen, was wir tun, so ist dies viel transparenter. Beispielsweise präsentieren wir Schweine so, wie sie bei uns in einem modernen Stall gehalten werden. So ist auch ersichtlich, welche Auflagen wir zu erfüllen haben und dass dies anders ist als eine Massentierhaltung im Ausland, welche via Medienberichte auch bei uns das Bild verfälscht. So hoffen wir, dass das Verständnis und Vertrauen in unsere Produktion gestärkt wird.

Sie heben auch das Thema «Schweizer Landwirtschaft ist Familienpower» hervor. Was kann man sich darunter vorstellen?

Wir Ehemaligen stehen ganz klar hinter den Familienbetrieben, welche unsere Landwirtschaft prägen. Wir haben keine industriellen Grosskonzerne, welche mit Ange-

stellten Landwirtschaftsbetriebe führen. Wer als Konsument somit die Schweizer Landwirtschaft unterstützt, der unterstützt Familien, und nicht irgendwelche Firmen. Und hinter unseren Höfen stehen oft Generationen, das ist eine Kultur, deren Wert wir aufzeigen möchten.

Wie motiviert sind die Bauern, mitzumachen? Für diesen Anlass wird ja ein sehr ­grosser Aufwand be­trieben …

Es ist sehr wichtig, dass motivierte, offene und dialogbereite Bauern auftreten, und nicht Jammeris oder solche, die sich nur profilieren wollen. Es ist uns gelungen, sehr viele bereite Bauern zu

finden. Etwas schwieriger war es, Leute für das OK, für die sehr zeitintensiven Vorbereitungen, zu motivieren. Es war sehr ­erfreulich, dass sich viele Bisherige zur Verfügung stellten, welche schon letztes Mal mitmachten. Dieses sehr grosse Engagement ist besonders erwähnenswert. Immerhin sind wir zwölf Leute im OK, und wohl gegen 40 Helfer am Anlass selber.

Luzern muht findet zusammen mit der beef.ch statt, also mit den Mutterkuhhaltern …

Darüber sind wir sehr froh, denn viele Leute kennen die Unterschiede zwischen Milchvieh- und Mutterkuhhaltern zuwenig. Weil beide vor Ort sind, können wir auch besser erklären. Und beispielsweise auch aufzeigen, wieso Beef bei uns mehr kostet. Und dass wir auch bei uns dank den Fleischrassen edle Stücke produzieren können, und diese nicht aus Qualitätsgründen aus Argentinien importiert werden müssten.

 

«Wir zeigen eine produktive Landwirtschaft.»

Hanspeter Renggli zum Ziel von Luzern muht.

 

Am Samstag, 31. August wird die Stadt Luzern von 9 Uhr bis 17 Uhr zum Bauernhof. Der Ehemaligenverein der Luzerner Landwirtschafts- und Bäuerinnenschulen engagiert sich zum 6. Mal mit Luzern muht. Gleichzeitig findet die beef.ch von Mutterkuh Schweiz hier statt. An der Bahnhofstrasse, dem Bahnhofplatz und beim Kapellplatz gibts Milch- und Mutterkühe zu sehen, dazu Schweine und Hühner. Viele Attraktionen wie Traktorenparcours, Showmelken, Trychlerklänge und Verpflegungsstände mit regionalen Produkten sollen vor allem die städtische Bevölkerung ansprechen.