«Das Wohl der Tiere, die Sicherheit der Menschen und die Pflege der Landschaft haben für uns jedoch höchste Priorität», stellen die Autoren des offenen Briefs klar (siehe Kasten). In gewissen Regionen der Schweiz drohe die Situation ausser Kontrolle zu geraten, beispielsweise im Bündner Oberland. Mit diesen Worten untermauern sie ihre Aufforderung an Bundesrätin Simonetta Sommaruga, die betroffene Bevölkerung mit gezieltem und raschem Vorgehen zu unterstützen.

Todesfallen und Hundeattacken

Die Wolfsrudel folgen im Winter ihren Beutetieren in tiefere Lagen und kommen damit in die Nähe von Siedlungen oder auf Siedlungsgebiet, heisst es weiter. Dort würden Herdenschutzhunde vermehrt mit Nervosität und unkontrolliert reagieren und Haushunde angreifen. 

Landwirte stünden vor der Herausforderung, ihre Tiere in Ställen und Laufhöfen  vor Wolfsangriffen zu schützen. Letztere erwiesen sich nun plötzlich als tödliche Fallen. 

Es fehlen die Möglichkeiten

Um gegen die Präsenz von Wölfen im Siedlungsgebiet vorzugehen, fehlen laut Brief Mittel und Möglichkeiten. Abhilfe schaffen könnten aus Sicht der Unterzeichnenden Reaktionen auf Verordnungsebene, eine Anpassung des Jagdgesetzes sei «unumgänglich». «Die Sicherheit von Tieren, Menschen und Landschaft ist nicht mehr gewährleistet», schliesst das Schreiben.

 

Die Absender

Vertretende der folgenden Organisationen haben den offenen Brief unterzeichnet:

  • Vereinigung zum Schutz der Weidetierhaltung und ländlichen Lebensräume in der Ostschweiz
  • Vereinigung Lebensräume Graubünden ohne Grossraubtiere
  • Verein Lebensräume Wallis ohne Grossraubtiere
  • Associazione per un territorio senza grandi predatori
  • Association pour la sauvegarde du petit bétail et la faune indigène
  • Vereinigung zum Schutz von Jagd und Nutztieren vor Grossraubtieren in der Zentralschweiz

Den offenen Brief in voller Länge finden Sie hier.