Die Wirtschaftsdynamik habe sich nach einem schwungvollen Jahr 2018 stark verlangsamt, teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in ihrem jüngsten Länderbericht vom Montag mit. Zum Teil führt die OECD das zwar auf das Wegfallen der zuvor stützenden Effekte durch internationale Sportveranstaltungen zurück.

Handelskonflikt schränkt Wachstum ein

Daneben belasteten aber auch die zunehmenden Spannungen im Handelskonflikt sowie die wirtschaftliche Verlangsamung in Europa. Aufgrund der globalen Spannungen blieben auch die Prognoserisiken erheblich, heisst es weiter im Bericht. Gestützt werde die Wirtschaft dagegen von einer Erholung des Lohnwachstums und einem gesunden Arbeitsmarkt. Auch andere Ökonomen und Organisationen haben ihre Prognosen für die Schweizer Wirtschaft zuletzt gesenkt.

Fast Vollbeschäftigung in der Schweiz

Bei der Arbeitslosigkeit hält die OECD an ihren bisherigen Prognosen fest: Für die Schweiz rechnet die Organisation mit einer international vergleichbaren Erwerbslosenquote gemäss ILO von 4,7 Prozent für dieses Jahr und 4,5 Prozent im Jahr 2020.

Weiter warnt die Organisation vor den hohen zinsbedingten Risiken im Finanzsektor. Die OECD rät der Schweiz, den Spielraum beim Staatshaushalt für eine Normalisierung der Geldpolitik zu nutzen. Die Haushaltsüberschüsse hätten in den Jahren 2017 und 2018 über 1 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) betragen. Innerhalb der Schuldenbremse gebe es damit Spielraum, die Ausgaben zu erhöhen.

Nach Ansicht der OECD müsste die Schweizerische Nationalbank nämlich die geldpolitischen Zügel wieder anziehen, wenn die Inflation steige. Sobald die Inflation einem deutlichen Aufwärtstrend folge, sollte mit der geldpolitischen Normalisierung begonnen werden, schreibt die OECD. Dies unter Berücksichtigung der Aufwertungsrisiken.