In den letzten beiden Jahren sind bei der Kantonspolizei Nidwalden mehrere Verdachtsmeldungen betreffend Tierquälerei eingegangen (die "BauernZeitung" hat mehrmals darüber berichtet). Die Staatsanwaltschaft hat die Fälle unter Beizug von Experten eingehend untersucht.

In keinem Fall ergaben sich Hinweise auf ein strafbares Verhalten, schreibt die Nidwaldner Staatsanwaltschaft. Die Ermittlungen werden abgeschlossen. Die Verdachtsmeldungen betrafen rund 42 Kühe, einen Stier, zwei Schafe und einen Hund, wobei sie bis zu zwölf Jahre zurückreichten. Sie bezogen sich auf insgesamt 11 Betriebe, grossmehrheitlich in Ennetmoos (NW).

In die Untersuchungen waren gemäss der Nidwaldner Staatsanwaltschaft auch mehrere ausserkantonale Stellen involviert. Das Veterinäramt der Urkantone in Brunnen wurde beigezogen. Die Abteilung forensische Chemie und Toxikologie am Institut für Rechtsmedizin der Universität Basel führte mehrere Blutuntersuchungen durch. In fünf Fällen wurden Tiere sogar an der Vetsuisse-Fakultät der Universität Zürich untersucht und seziert. Sämtliche Untersuchungen ergaben keine Hinweise auf Tierquälerei, insbesondere fanden sich keine Hinweise auf Einstichstellen oder Verabreichungen von Giftstoffen. Einzig im Fall eines Stiers kann eine Dritteinwirkung bei Schnittverletzungen nicht ausgeschlossen werden. Der Fall wurde aber erst nach 1½ Monaten den Behörden gemeldet und konnte so nicht mehr zeitnah untersucht werden.

Die Gerüchte, wonach eine Person im Zusammenhang mit den angeblichen Tierquälereien gesehen oder gar gefilmt worden war, erwiesen sich als falsch. Die gerüchteweise verdächtigte Person hat inzwischen Strafantrag wegen Ehrverletzung eingereicht.

pd/BauZ